Dresden - Widerstand, Körperverletzung, Bedrohung: In Sachsen gibt es so viel Gewalt gegen Polizisten wie noch nie seit Beginn der statistischen Erfassung. Das zeigen erste Ergebnisse des neuen Lagebildes.
1309 Fälle von Gewalt gegen Polizisten gab es im vergangenen Jahr - ein Plus von 1,9 Prozent im Vergleich zu 2014. Meist geht es um Widerstand gegen Polizeibeamte (972 Fälle). Die Zahl der Körperverletzungen stieg auf 219.
Darunter sind 138 Fälle gefährlicher Körperverletzung - ein Plus von
36,6 Prozent! Hinzu kommen unter anderem 77 Fälle von Nötigung.
Mit Ausnahme von 2013 steigt die Zahl der Gewaltdelikte gegen Polizisten jedes Jahr.
„Das staatliche Gewaltmonopol wird immer häufiger infrage
gestellt“, so Tom Bernhardt vom Landeskriminalamt. Die Entwicklung habe
auch mit der Vielzahl von Demonstrationen zu tun.
Großen Anteil
hat die politisch motivierte Kriminalität. 2015 gab es laut
Innenministerium 362 Straftaten aus dem linken Lager gegen Polizisten,
Einrichtungen oder Ausrüstung. Aus dem rechten Spektrum waren es 242. Im
Vergleich zum Vorjahr ist nur die rechte Gewalt gestiegen, 2016 haben
bislang Attacken von rechts die Oberhand.
„Jeder Angriff auf einen Polizeibeamten ist ein Angriff auf unsere Gesellschaft und unseren Rechtsstaat“, so ein Ministeriumssprecher. Sachsen habe sich schon immer für eine härtere und rasche Bestrafung starkgemacht.