Ca. 300 Menschen bei Videokundgebung in Solidarität mit der Rigaer 94 und allen von Räumung bedrohten Mieter_innen

Videokundgebung

Dreihundert Personen beteiligten sich am Abend des 1. Juli an einer Videokundgebung auf der Kreuzung Liebigstraße / Ecke Rigaer. Die Kiezgruppe Friedrichshain hatte aus Solidarität mit der Rigaer Straße 94 eingeladen. Mit Aufrufen, Reden und an eine Hauswand projizierten Fotos und Videos erklärten u.a. der Journalist Peter Nowak und der Filmemacher Matthias Coers ihre Solidarität mit von Räumung bedrohten Projekten wie in der Rigaer Straße oder dem M99 in Kreuzberg.

 

Zugleich forderten sie dazu auf, den Widerstand von Mietern und Mieterinnen für den Erhalt von bezahlbarem Wohnraum und die Kämpfe um den Erhalt subkultureller Freiräume zusammen zu betrachten und diese auch gemeinsam zu führen. Das für alle spürbare Versagen von Markt und Politik, günstigen Wohnraum für breite Bevölkewrungsschichten zu schaffen bei zugleich zunehmender sozialökonomischer Spaltung der Gesellschaft, mache es notwendig eine “Neue Städtische Solidarität” gemeinsam zu entwickeln.

 

Wenn Senior_innen und Kleingärtner_innen protestieren

 

Die Videos zeigten eine bereite der Berliner Mieter_innenbewegung der letzten Jahre, die von Senior_nneen reichten, die ihre Begegnungsstätte in der Stillen Straße in Pankow besetzten, über Mieter_innen, die sich gegen energetische Sanierung wenden bis zu alternativen Projekten. So wurde deutich, dass der Kampf gegen Gentrifizierung tatsächlich eine gesellsschaftliche Bewegung ist. Die Konsequenz daraus, wurde zum Abschluss der Kundgebung noch mal verdeutlicht.


"Wenn wir es soziale Bewegung im Stadtteil Ernst meinen, müssen wir auch die zahlreichen namenlosen Zwangsräumungen thematisieren, die in ganz Berlin täglich stattfinden. Nur erfahren wir davon kaum etwas, weil die Betroffenen lieber obdachlos werden, als sich zu bekennen, dass sie Probleme mit der Miete haben. weil sie sich vor Bekannten und Nachbar_innen schämen. Es wäre so schon ein Erfolg, wenn wir im Stadtteil ein Klima schaffen, wo Menschen, den Zwnagsräumugn oder Stromabschaltungen drohen, ein solidarisches Umfeld zur Seite steht. Dann könnte der Wiederstand von Projekten wie der Rigaer 94 ein Beispiel dafür sein, wie man sich wehren kann- Umgekehrt wirde auch deutlich, dass es in großen Teilen der Bevölkerung unterschiedliche Arten von Protest und Widerstand gibt, die allerdings oft mangels Unterstützung nicht bekannt werden. Es geht darum, diese Unterschiedlichkeit auch anzuerkennen.

 

Carré Sama Riga zu verhindern


Ein Redebeitrag beschäftigte sich mit dem von der CG-Group geplanten Carré Sama Riga, mit dem auf dem Gelände der Rigaer Straße 70-73 ein neuer Nobelbau in den Friedrichshainer Nordkiez gesetzt werden soll. Sicher braucht es neue Wohnungen, aber zu bezahlbaren Preisen. Das gilt für den geplanten Bau sicher nicht. Mit dem vorzeitigen Abriss der bisherigen Gebäude auf dem Gelände will die CG-Group Tatsachen schaffen und die Proteste im Kiez entmutigen. Doch es liegt an uns, zu verhindern, dass sieses dieses Kalkül aufgeht. Unter dem Motto "Stopp neuer Luxuxbauten" könnte der Protest gegen das Carré Sama Riga, die unterschiedlichen Bewohner_innen des Kiezes vereinigen.


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