Bochum: OB Eiskirch dünnhäutig - Protest gegen Abschiebungen und inhumane Unterbringungspolitik

Protest bei der Menschenkette "Hand in Hand gegen Rassismus": Oberbürgermeister Thomas Eiskirch muss sich für Abschiebungen und Unterbringungspolitik rechtfertigen

Mit Kritik an der Bochumer Unterbringungs- und Abschiebepolitik musste sich am Samstag Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) auseinandersetzen. Während seines Auftritts bei der Menschenkette gegen Rassismus vor dem Rathaus stellten sich andere TeilnehmerInnen mit Plakaten hinter ihn. Auf den Plakaten war zu lesen: „Wer zwingt Geflüchtete in Industriezelte?“ und „Wer ist für Abschiebung in Bochum verantwortlich“. Für Thomas Eiskirch war das offensichtlich zu viel Engagement gegen Rassismus. Wütend beschimpfte er die Aktiven: „Das ist unterirdisch!“

 

Dazu erklärten die aktiven TeilnehmerInnen der Menschenkette im Anschluss: „Bochum hat in den letzten Jahrzehnten zehntausende EinwohnerInnen verloren. Unterirdisch ist eine Politik, die dafür verantwortlich ist, dass hier trotzdem tausende Menschen in Zelten und Containern leben müssen. Unterirdisch ist es auch, 800 bis 1.000 Menschen aus Bochum abschieben zu wollen. Gegen Rassismus zu sein heißt, unabhängig von Hautfarbe und Herkunft für ein Bleiberecht für alle zu kämpfen. Wer abschiebt, macht sich schuldig."

 

Die Stadt Bochum hat unlängst Geflüchtete zum Umzug in Industriezelte weit außerhalb der Stadt gezwungen - trotz massiver Proteste gegen die menschenunwürdige Unterbringung. Außerdem hat die Stadt eine bisher noch nicht dagewesene Abschiebeoffensive angekündigt. Mehr als 800 Menschen sollen nach Angaben der Stadtverwaltung deportiert werden.