Nach historischem Festumzug in Colmnitz: Ermittlungen wegen Nazi-Symbolen

Erstveröffentlicht: 
30.05.2016

Nachdem ein Mann Nazi-Symbole bei einem Festumzug in Colmnitz (Sächsische Schweiz/Osterzgebirge) zeigte, hat sich die Polizei eingeschaltet. Die Beamten ermitteln wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

 

Klingenberg/Colmnitz. Nachdem ein Mann Nazi-Symbole bei einem Festumzug in Colmnitz (Sächsische Schweiz/Osterzgebirge) zeigte, hat sich die Polizei eingeschaltet. „Wir ermitteln wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“, sagte ein Behördensprecher am Montag. Grundlage bilden Fotos und Medienberichte, wonach ein als Wehrmachtssoldat verkleideter Mann bei einem historischen Festumzug zum „Schul- und Heimatfest“ im Ort einen Koffer samt Hakenkreuz getragen hat. Die Ermittlungen erfolgten zunächst gegen Unbekannt, sagte der Polizeisprecher.

 

Prinzipiell müssen Nazi-Symbole wie Hakenkreuze nach Angaben der Polizei auch zu historischen Umzügen zumindest abgeklebt sein. Organisiert wurde der Festumzug vom Heimatverein Colmnitz, der unter anderem Militärvereine dazu eingeladen hatte. Laut Medienberichten waren auch Militärfahrzeuge in Tarnfarben zu sehen, auf die Maschinengewehr-Attrappen montiert waren.

 

„Manche der Schaulustigen haben die Militaria-Fans eher bejubelt und beklatscht“, sagte der Fotograf Fischer „Spiegel Online“. Ihn als Fotografen hätten einige halb spöttisch, halb verächtlich als Vertreter der „Lügenpresse“ beschimpft. Veranstalter des „Schul- und Heimatfestes“ war den Angaben zufolge der Heimatverein Colmnitz e.V.

 

Den Heimatverein treffe keine Schuld, sagte eine Sprecherin. Man habe zwar den Festumzug organisiert, jedoch unter anderem einen Militärtechnik-Verein mit historischen Kostümen beauftragt. Der Mann habe einen Wehrmachtssoldaten dargestellt. Das Kostüm sei bereits auf anderen Veranstaltungen zusehen gewesen, hieß es.