Zurück nach Freital - Flüchtlinge wollen wieder ins Leonardo-Hotel

Erstveröffentlicht: 
25.05.2016

Sechs Tage nach ihrem Auszug stehen erste Flüchtlinge wieder vor der Asylunterkunft im ehemaligen Leonardo-Hotel in Freital-Döhlen. Nach Informationen von MDR SACHSEN sind es derzeit 20 bis 25 Menschen, die ihre neu zugewiesenen Unterkünfte in Pirna verlassen haben. Weitere Flüchtlinge seien mit der S-Bahn in Richtung Freital unterwegs. Ein Grund für die Rückkehr nach Freital seien Schwierigkeiten in den neuen Unterkünften. Die Vorwürfe der Flüchtlinge richten sich vor allem gegen den Sicherheitsdienst. Es ist von einem rüden Umgang mit den Flüchtlingen die Rede. Auch sollen ihnen die Ausweise abgenommen worden sein.

 

Flüchtlinge sollen nach Pirna zurückgebracht werden


Nach Angaben des Landratsamtes Sächsische Schweiz/Osterzgebirge sind Sozialarbeiter vor Ort, um die Lage zu beruhigen. Ziel sei es, die Flüchtlinge nach Pirna zurückzubringen. Sie würden auf keinen Fall in Freital übernachten, sagte der Amtsleiter für Ausländerfragen des Landkreises,  Tilo Georgi, MDR SACHSEN.

 

Heim soll geschlossen werden


Die Umsiedelung der Asylbewerber aus dem Leonardo-Hotel sollte  innerhalb von vier Wochen erfolgen. Es seien überwiegend allein eingereiste Männer, darunter viele Afghanen und Iraker. Die Menschen, die bisher mit Verwandten in der Freitaler Unterkunft lebten, sollten vor allem in Wohnungen im Landkreis untergebracht werden. Die Unterkunft in Freital sollte wegen Brandschutzauflagen des Kreises geschlossen werden. Demnach hatte der bisherige Betreiber die Auflagen noch nicht umgesetzt.

 

Rund um das seit Frühjahr 2015 als Asylbewerberheim genutzte Hotel war es immer wieder zu ausländerfeindlichen Protesten und Übergriffen gekommen. Neben Demonstrationen gegen die Flüchtlingsunterkunft gab es in Freital regelmäßig auch massive Bedrohungen und Angriffe auf Flüchtlinge und ihre Unterstützer.