Langemarck-Gedenkstätte in Eisenach beschmiert

Die Langemarck-Gedenkstätte wurde mit Farbsprays beschmiert, der Eingang des Burschenschaftsdenkmals mit Farbbeuteln beworfen.
Erstveröffentlicht: 
14.05.2016

Das Kommissariat Staatsschutz der Kriminalpolizeiinspektion Gotha nahm die Ermittlungen auf.

 

Eisenach. In der Nacht zu Freitag ist das Gelände des Eise­nacher Burschenschaftsdenkmal an der Göpelskuppe von Vandalen heimgesucht worden. „Der Eingangsbereich des Burschenschaftsdenkmals ist mit Farbbeuteln beworfen worden“, bestätigt Kriminaldirektor Matthias Kehr. Zudem sind die Natursteinwände der Langemarck-Gedenkstätte, die an die Toten der verlustreichen militärischen Auseinandersetzung während des Ersten Weltkriegs beim belgischen Ort Langemarck erinnert, großflächig mit Parolen beschmiert worden. Dazu wurde Farbspray in Rosa verwendet. „Wir stufen das als politisch motivierte Sachbeschädigung ein“, fährt der Kriminaldirektor fort. Die Ermittlungen nahm das Kommissariat Staatsschutz der Kriminalpolizeiinspektion Gotha auf. Für gut drei Stunden musste gestern Vormittag das Burschenschaftsdenkmal für den Besucherverkehr gesperrt werden. Kehr bestätigte, dass ein Fährtenhund zum Einsatz kam. Aus ermittlungstaktischen Gründen hüllt sich Matthias Kehr in Schweigen, bis zu welcher Stelle die Fährte von dem Vierbeiner verfolgt werden konnte.

 

Die Beseitigung der Schmierereien soll am Dienstag nach Pfingsten von einer Spezialfirma erfolgen.

 

„Besonders erschreckend ist hierbei, dass der Vorhof, der zur Erinnerung an die Gefallenen und Ermordeten der Studentenschaft dient, mit Farbe beschmiert wurde“, heißt es in der Stellungnahme der Deutschen Burschenschaft. Aufgrund der aufgesprühten Texte und Symbole vermutet die Burschenschaft, dass die Täter dem linksextremen Milieu zuzuordnen seien. „Wir fordern die thüringische Landesregierung dazu auf, das Kulturerbe des Landes vor Vandalismus zu schützen und dem gewaltbereiten politischen Extremismus entschieden entgegenzutreten“, heißt es in der Presseerklärung der Burschenschaft. Am Tatort sei ein Faltblatt gefunden worden, das für die Veranstaltung „Ein kritischer Blick auf die Deutsche Burschenschaft“ des Eisenacher Wahlkreisbüros „RosaLuxx“ warb. Diese fand am Abend vor der Entdeckung der Schmierereien in Eisenach statt. Der Vortrag mit Rüdiger Bender (Grüne) findet am 17. Mai im Seebacher Clubhaus ein zweites Mal statt.

 

„Trotz dieser feigen Attacke auf ein Wahrzeichen der deutschen Geschichte wird die Deutsche Burschenschaft weiterhin unbeirrt in Eisenach tagen und feiern“, schreibt die Deutsche Burschenschaft in ihrer Presseerklärung.

 

Norman Meißner