Plauener Lokalpresse kündigt Krawalle an

Erstveröffentlicht: 
27.04.2016

Der 1. Mai steht bevor und auch das beschauliche vogtländische Nest Plauen bleibt davon nicht unberührt. „Plauen. Der 1. Mai 2014: Im Umfeld der Pauluskirche brennen Mülltonnen, es fliegen Steine und Flaschen auf Polizisten. Diese Krawall-Szenen könnten sich am kommenden Sonntag wiederholen.“ So skizziert die Plauener Lokalzeitung FREIE PRESSE ihre Gewaltphantasien.

 

 

In dem Artikel verbreitet die FP auch die schon längst als Falschmeldung entlarvte Ente von der so genannten „Antifa Berlin“, die angeblich statt zum 1. Mai in Kreuzberg nach Plauen mobilisieren würde. Dazu hatte das Antifa-Bündnis „TIME TO ACT!“, das tatsächlich bundesweit gegen den Aufmarsch des nationalsozialistischen „III. Weg“ mobilisiert, bereits in einer Pressemitteilung Stellung bezogen: „Unabhängig von den schlechten Recherchen mancher Zeitungen werden vermutlich trotzdem viele radikale Linke aus ganz Deutschland nach Plauen fahren. Allerdings nicht aus Langeweile, sondern weil es als wichtig erachtet wird, dem völkischen Filz in der sächsischen Provinz etwas entgegen zu setzen.“ In der selben PM hatte das linksradikale Bündnis scharfe Kritik am so genannten „Runden Tisch“, einem Bündnis aus Kirchen, Stadt, Polizei und anderen staatstragenden Organisationen, geübt. „Runder Tisch“-Sprecherin Ulrike Weyer hatte zuvor betont, man wolle mit Linksautonomen nichts zu tun haben, das sei „unsere Art Konflikte zu lösen“. Darauf konterte die Sprecherin des Antifa-Bündnisses: „Wer beim Thema Rassismus und Neonazismus primär Konflikte lösen will, der hat die Demokratie nicht verstanden. Wer für Freiheit und Emanzipation einsteht, sucht aktiv den Konflikt mit Nazis und Rassist_innen. Was Weyer und die Stadt Plauen machen ist das Gegenteil: sie suchen das Appeasement mit reaktionären Kräften. Kein Wort zu Oberbürgermeister Oberdorfers Unterstützung für das völkisch-rassistische ‘Wir sind Deutschland’-Bündnis. Dafür wird auf das Phanton des ‘Linksautonomen’ eingeprügelt.“ Der erwähnte OB Ralf Oberdorfer hat sich in dem oben zitierten FP-Artikel über den vermeintlichen Demonstrationstourismus in seine Stadt beklagt. Vor dem Hintergrund von Oberdorfers Äußerung, er würde gut mit den völkischen Rassist*innen von „Wir sind Deutschland“ zusammenarbeiten, beklagt Oberdorfer nun die Geister, die er rief.