Erlaubnis für Homo-Ehen spaltet Sachsen

Erstveröffentlicht: 
12.04.2016

Görlitz/Berlin - Ups, das wird kompliziert! Weil die evangelische Landeskirche Berlin-Brandenburg nun auch gleichgeschlechtlichen Paaren den Ehe-Segen gibt, ist für Sachsen eine kuriose Situation entstanden. 

 

Ab Juli dürfen schwule und lesbische Sachsen-Paare sich beispielsweise in Görlitz kirchlich trauen lassen. Oder in Hoyerswerda. In Zittau schon nicht mehr!

Grund: „Der Kirch-Sprengel Görlitz gehört noch zu uns“, sagt Christoph Heil von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) - auch wenn der Bereich geografisch in Sachsen liegt.

 

Zittau ist wiederum beides: politisch wie räumlich sächsisch und Teil der Lutherischen Landeskirche Sachsens.

 

Doch hier gibt es die Homo-Ehe unterm Kreuz nicht.


„Kein Wunder - bei den vielen Evangelikalen und diesem Bischof“, sagt Markus Ulrich vom Lesben- und Schwulenverband (LSV) Berlin-Brandenburg. Das sächsische Kirchenoberhaupt Carsten Rentzing (48) sei ein Hardliner in Homo-Fragen.

 

Auch der LSV Sachsen zeigt sich „skeptisch“, dass die Landeskirche bald den Berlinern in dieser Frage folgt, hofft aber darauf, so Tom Haus (56) vom LSV Sachsen.  

 

Die Entscheidung darüber liegt, wie in Berlin, beim Kirchenparlament. Bis dahin sieht es in Sachsen immerhin so aus:

 

Ziehen Paare aus dem EKBO-Gebiet her, erkennt die Kirche ihre Kirchenehe an.