Bei der letzten Vorstandssitzung des Kreisverbands der Republikaner löste der Vorstand diesen auf. Gleichzeitig traten die drei Vorstandsmitglieder Harald Lettrari, Alwin Diers und Günther Buchholz aus der Partei aus.
Gerade mal 156 Stimmen, so viel wie Harald Lettrari, Vorsitzender des Kreisverbandes der Republikaner, vor der Landtagswahl benötigte, um überhaupt antreten zu dürfen, wählten ihn denn auch. "Ein Debakel", sagt der Republikaner. Massenhaft Austritte, so dass es nur noch 20 Mitglieder im Kreis Ludwigsburg gibt, habe es gegeben, sagt Harald Lettrari gegenüber der BZ. "Unsere Partei ist am Ende, nachdem die AfD uns die Filetstücke aus unserem Programm geklaut hat", sagt der Ludwigsburger Gemeinde- und Kreisrat klar und deutlich.
Die Enttäuschung ist ihm anzumerken, dass seine Partei es nicht schaffte, sich mit ihren Themen gegen ebendiese AfD durchzusetzen. "Viele wählten lieber die AfD, die auf Flüchtlinge schießen will als uns", so Lettrari, "wir waren ihnen wohl zu lasch".
Am kommenden Samstag ist in Wendlingen die Landesvorstandssitzung der Republikaner. Dorthin werden Lettrari und sein Stellvertreter Diers fahren, um das Protokoll der Auflösungssitzung des Kreisverbandes und ihre Austrittserklärungen dem Landesvorsitzenden Ulrich Deuschle zu übergeben. Aufgelöst hat Lettrari auch die Kreisgeschäftsstelle. Ob vom Landesvorstand kommissarisch ein Parteimitglied installiert wird, weiß Lettrari nicht. "Das interessiert mich alles nicht mehr", sagt er. Zur Konkurrenz, der AfD, überzuwechseln, komme für ihn nicht in Frage. "Denen ergeht es bald so wie uns", orakelt der 69-Jährige. Seine Ämter als Gemeinde- und Kreisrat will er als Parteiloser weiter ausüben.