Jeden Tag neue Meldungen über zusammenbrechende Banken und weltweite
Börsencrashs belegen: Das kapitalistische Weltsystem befindet sich in
seiner schlimmsten Verwertungskrise seit Jahrzehnten.
Doch anders als die oberflächlichen „Analysen“ der
bürgerlichen Presse suggerieren, ist nicht die Gier amerikanischer
Spekulanten und Banker die Ursache der Misere, die Gründe liegen
vielmehr in der Irrationalität der warenproduzierenden Gesellschaft
selbst. Deshalb ist es nicht damit getan, das Handeln einzelner Akteure
zu kritisieren und sie zu Sündenböcken für eine Situation zu machen,
die im kapitalistischen System strukturell angelegt
ist. Der Kapitalismus, in dem es seit jeher um nichts anderes geht als
um die Vermehrung von Geld, ist das Problem, und nur eine andere
Gesellschaftsordnung kann dieses Problem dauerhaft lösen.
Von alleine aber wird das System trotz der schweren Krise nicht zusammenbrechen: Im Notfall werden die Verluste der Banken und der staatlichen Rettungspakete eben auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen. Eine emanzipatorische Aufhebung des herrschenden Wahnsinns ist darum nur möglich, wenn wir alle gemeinsam das System, das für die Krise verantwortlich ist, durch eine Revolution der gesellschaftlichen Verhältnisse aktiv überwinden. Dies hatte auch der Rätekommunist Anton Pannekoek erkannt, als er 1934, nach der Weltwirtschaftskrise von 1929, eine Kritik an objektivistischen Zusammenbruchstheorien diverser MarxistInnen verfasste. Der Text endet mit der Zeile:
Die Selbstbefreiung des Proletariats ist der Zusammenbruch des Kapitalismus.