Plauen – Perfide Attacke gegen Politiker in Plauen. Die rechtsextreme Partei „Der III. Weg“ verschickte Postkarten an alle Stadträte der Spitzenstadt. Darauf fordern die Extremisten „die Ausreise aller Überfremdungsbefürworter Richtung Afrika“.
Die Postkarten, abgestempelt im Vogtland und mit Werbung der Parteizentrale in Bad Dürkheim versehen, gingen an alle Parteien und sorgten für Empörung in Plauen.
„Die Karten sind persönlich an jedes Stadtratsmitglied adressiert. Eine Frechheit – wir Politiker sollen eingeschüchtert werden“, sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Jörg Schmidt (42).
Schmidt brachte seine Postkarte zur Polizei. Andere Kollegen erstatteten sogar Anzeige.
Auch Wolfgang Hinz (67, Linke) ging sofort zum Polizeirevier: „Eine verwerfliche Aktion.“ CDU-Kollege Steffen Müller nannte die Aktion „bedrohlich“.
Das gilt besonders für die Rückseite der Postkarte. Hier werden Politiker als „volksfeindlich“ und Ausländer als „artfremd“ ausgegrenzt. Zynisch fügten die Absender drei Möglichkeiten für die „Ausreise nach Afrika“ hinzu – „Überfahrt mit einem Boot, Landweg über die Balkanroute, fliegen“. Die Vorderseite zieren ein Flüchtlingsboot mit roten Pfeilen nach Süden.
Ob auch Stadtrat Thomas Lauter die Postkarte erhalten hat, ist unbekannt. Lauter war von der NPD zum „III. Weg“ gewechselt.
Die Partei wird vom Verfassungsschutz beobachtet. Sie gelte als rechtsextrem und neonazistisch.