Am 12.03.2016 um 11:00 Uhr auf die Straße gehen! Treffpunkt: Bahnhof Neustadt am Rübenberge! Bleiberecht für alle und auf Dauer! Zwei Schüler der KGS Neustadt und ihre Familie sollen abgeschoben werden. Ihr Herkunftsland Montenegro ist als sogenannter „sicher Herkunftsstaat“ ausgewiesen. Diese Einstufung verwehrt Geflüchteten aus den Westbalkanstaaten jegliche Möglichkeit auf Bleiberecht in Deutschland. Jeder und Jede, die aus diesen Ländern kommen, gelten hier als sogenannte „Wirtschaftsflüchtlinge“
Und das trotz der Tatsache, dass in Montenegro im Rahmen angestrebten EU Beitritts große Defizite in Sachen Menschenrechte offengelegt worden sind.
Internationale Organisationen kritisieren unter anderem die mangelnde Unabhängigkeit der Justiz, den Machtmissbrauch durch die Polizei, die Alltäglichkeit von Korruption, sowie den Einfluss organisierten Verbrechens auf den Staatsapparat.
Die europäische Kommission kritisiert, dass die montenegrinische Polizei und Justiz die Menschenrechte von schwachen Randgruppen, zu denen neben Behinderten auch Roma, Homo- und Transsexuelle zählen, nur unzureichend schützt.
Die Mutter, die ursprünglich aus Bosnien kommt, wird dort als Minderheit diskriminiert und hatte über 15 Jahre lang keine Arbeitserlaubnis erhalten. Der Vater der Familie ist 50 Jahre alt und hat in Montenegro sehr schlechte Aussichten, einen Job zu finden.
Einer der drei Brüder ist in Deutschland geboren. Während des Balkankrieges waren seine Eltern schon einmal in Deutschland, hatten hier geheiratet und waren nach Ende des Krieges gezwungen zu gehen. Seit einem Jahr ist die Familie, zu der auch noch ein 6-jähriges Geschwisterkind gehört, wieder in Deutschland und hier sehr glücklich. Diko und Denis sind an der KGS Neustadt hoch geschätzte, beliebte und zudem leistungsstarke Mitschüler. Der Ältere der beiden besucht die 10. Klasse auf dem Gymnasium und hat gute Aussichten, das Abitur zu machen, wenn er bleiben dürfte. Da in Montenegro mit 15 Jahren die Schulpflicht endet, ist das Erreichen eines höheren Schulabschluss dort keine Leichtigkeit. Universität und Gymnasiums kosten dort sehr viel Geld.
Diese Abschiebung verletzt Grund- und Menschenrechte. Für die beiden Jungs und ihre Familie ist es eine Reise ins Ungewisse. Wenn sie gehen müssen, verliert Neustadt fünf wertvolle Mitglieder seiner Gesellschaft! Wir stehen dafür ein, dass Neustadt alle Willkommen heißt, die hier leben und lernen wollen!
Wir fordern, dass Denis, Diko und ihre Familie bleiben dürfen!
Wir fordern, dass jeder Mensch dort leben darf, wo er leben möchte!
Wir fordern Bleiberecht für alle und auf Dauer! Kein Mensch ist illegal!