Karneval in Gorleben – Konfettischlacht und Büttenreden

www.publixviewing.de

Mit Helau und Alaaf gegen die Atomkraft: Über Atomkraken, Neandertaler und die Clownsarmee wirbelten die "Konfettimaschinen" säckeweise bunte Schnipsel.
120 Atomkraftgegner waren dem Aufruf der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) gefolgt und waren zum Politkarneval in Gorleben gekommen. Die BI-Vorsitzende Kerstin Rudek hielt die kürzeste Rede ihrer Amtszeit: "Atomkraft – höllau!" und dann setzte sich der Konfettiwagen an die Spitze des Demozuges, einmal rund um den "Schwarzbau Gorleben", wie die Gorleben-Gegner das Erkundungsbergwerk titeln.


Ganz karnevalsgemäß wurden Kamellen unter´s Demo-Volk geworfen und zu Schlagermusik groovte der bunte Zug bei strahlendem Sonnenschein durch die Winterlandschaft. Mit von der höllischen Partie Angela Merkel und Norbert Röttgen – Masken im offenen Capriolet und auch die Einsatzhundertschaft aus Lüneburg spielte mit roter Nase mit, wenn auch nur wegen des Winterwetters.

Atomfa(s)snacht – da wurde natürlich auch ein Fass aufgemacht: "Tach allerseits, ick bins bloß, der närrische Herr Paul" – Stefan Buchenau, Insidern wohl bekannt als Kolumnist des Veranstaltungskalenders "Zero", hielt die Büttenrede. Die riesengroßen "Ö´s" der schwarz-gelben Koalition nahm er ganz besonders aufs Korn. "Herrn RÖttgen als Umweltminister, dem wird in der Presse mit Überraschung bescheinigt, dass er "intelligent" sei – komisch, seine Vorgänger wurden nie so genannt. Und der andere mit dem großen Ö, Herr Oettinger, ist von Mutti Merkel zum Experten für Englisch und Energie verurteilt worden – die EU war begeistert, endlich hamse ooch nen Vollblutkomiker in Brüssel!"

Tätää…tätää…

Das mit dem Tusch hat nicht so geklappt, denn da schimmerte doch der Ernst im Närrischen durch, das Angebot des frischgebackenen EU-Kommissärs, Gorleben auch als europäisches Endlager zu sehen, empfinden die Wendländer als Affront, derweil der Herr Paul in der Bütt das originäre Thema "Salz" und die immer noch vereisten Wege ansprach: "Moment mal, wer sagt, es gäbe zu wenig Salz? Wenn man z.B. aus der Asse die versuchte Salzlauge mit den zermahlenen Resten aus den zertrümmerten Fässern mischen würde – das gäbe ein Tauwetter auf allen Straßen, da freuten sich die Leistungsträger in ihren BMW´s. Und die klammen Kommunen könnten sich die Straßenbeleuchtung sparen: Die strahlen nämlich in Zukunft selbst!"

Selten so gelacht? – Galgenhumor hilft auch, befand eine Demonstrantin.

www.bi-luechow-dannenberg.de
www.contratom.de
www.publixviewing.de
www.graswurzel.tv