We want you - offene Uni Freiburg

Offene Uni für alle!

Was ist die offene Uni Freiburg?

In den Räumen der KTS wird vom 3. März an jeden Mittwoch die offene Uni stattfinden. Sie soll einen selbstbestimmten Rahmen bieten, der einen antikapitalistischen Wissensaustausch ermöglicht- unabhängig von Schulbildung, Herkunft, Alter und vielem mehr. Für März gibt es nun schon ein Programm, das jeweils einzeln in der Terminspalte steht und hier nochmal zusammengefasst wird.

 

Am 3. März ist es soweit: den ganzen Tag über findet in der KTS ab jetzt jeden Mittwoch die Offene Uni statt. Viele interessante Workshops machen jetzt im März den Anfang, aber das muss längst nicht alles sein: ob ganz spontan oder zuvor geplant, Jede*r kann den freien Raum nutzen für Kurse, Seminare, Bastelstunden, Gruppentreffen, Aktionsvorbereitung, Kochstunden, Theorien, Reparaturtreffen, Diskussionen, Vernetzungstreffs, Filmabende, Verabredungen, Filme... was euch sonst noch so einfällt.

 

Also: das bisherige vorläufige Programm ist nur der Anfang und kann und soll jederzeit erweitert werden! Auf www.offeneunifreiburg.blogsport.de findet ihr die aktuellsten Termine und Neuerungen, im Wiki https://beta.tsolife.org/ofu könnt ihr Vorschläge und Wünsche diskutieren und bei der Programmplanung mitmachen. Kontakt: offeneuni-freiburg at riseup dot net. Viel Spaß damit!

 

Termine:

 

03.03.10

8:00 Schulschwänzcafé. Für alle Frühaufsteher*innen, Schulschwänzer*innen und andere verschlafene Gestalten. Programm heute: gemeinsame Erarbeitung von Schulkritik. Nebenbei läuft das Café. Helfer*innen zum kochen gesucht

13:00 Volxküche und eine Kurzeinführung in die Struktur und Räumlichkeiten.

14:30 Workshopphase 1. Spannender Vortrag zu Direct Action: Direct Action heißt Mißstände direkt anzugreifen, und EntscheidungsträgerInnen zu delegitimieren, anstatt an sie zu appellieren. Diect Action kann die verschiedensten Gesichter haben. Von bunt und kreativ bis „Huch stand hier nicht mal ein Transporter?“

und Beginn der regelmäßigen Kurse „Discussing in English“ und „klettern lernen“.

17:00 Workshopphase 2. Ein magischer Einblick in die Welt des Figurentheaters.

Dazu der Kurs „selbstbestimmt leben ohne Geld“, der den ganzen März über als Plattform zum Austausch von praktischen Erfahrungen und Ideen dient. Ebenfalls (ab 18:00) startet die „Französisch lernen“- Gruppe zum lernen und Vertiefen von Französischkenntnissen.

19.00 beginnt das regelmäßige und offene Planungstreffen für die nächsten Offene- Uni- Termine und zu Austausch und Verbesserung der Abläufe.

Ab 20:00 Uhr. Abendprogramm. Heute läuft der Film „Behind the Mask“: Nein, das ist kein Horrorfilm- es geht um Tierbefreiung und um die Frage, warum Menschen ihre Freiheit für die Freiheit von Tieren aufs Spiel setzen...

Daneben trifft sich ab jetzt hier regelmäßig die „autonome Sport- und Bastelgruppe“

1.Treffen der „autonome Sport- und Bastelgruppe“: Wir wollen mit dieser Gruppe Proteste durch kreative Kommunikationsguerilla bereichern. Heute gibt es eine kleine Einleitung darüber, was Kommunikationsguerilla ist, und was damit alles öglich ist. Anschließend wollen wir mit allen die kommen, darüber diskutieren auf was für Aktionen die Gruppe Lust hat, und diese dann umsetzten. Danach wird sich die Gruppe jeden Mittwoch um 8 regelmäßig treffen.

 

10.03.10

8:00 Schulschwänzcafé. Heute: Wie wäre es mit einer überregionalen kritischen Schülizeitung? Gründungstreffen.

13:00 Volxküche und eine Kurzeinführung in die Struktur und Räumlichkeiten.

14:30 Workshopphase 1: Totale Kriegsdienstverweigerung- was ist das? Hannes hat im Dezember 2008 den Kriegs- und Zivildienst verweigert. Nun wurde er zu einer Geldstrafe wegen Dienstflucht verurteilt. Ein Vortrag über die politischen Hintergründe, den Ablauf einer Totalverweigerung und praktische Tipps.

Regelmäßig: „Discussing in English“(offen) und „klettern lernen“(Kurs aufeinander aufbauend)

17:00 Workshoppase 2: Einsteiger*innen- Workshop. Hier gibt es für alle Interessierten und Teilnehmenden die wichtigen Infos, Transparenz über die Abläufe und viele Möglichkeiten zum Mitmachen.

Daneben: Kuchen backen. Für alle Schleckermäuler und natürlich vegan

18:00 Regelmäßig: „Französisch lernen“

19.00 offenes Orga- und Planungstreffen

20:00 Abendprogramm. Wie war das damals in Wackersdorf? Ein Film über erfolgreichen Widerstand gegen den Atomstaat.

Regelmäßig: autonome Sport-und Bastelgruppe

 

17.03.10

8:00 Schulschwänzcafé. Arbeiten an der Schülizeitung

13:00 Volxküche und eine Kurzeinführung in die Struktur und Räumlichkeiten.

14:30 Workshopphase 1: Fahrrad selber reparieren. Wer kennt das eigentlich nicht? Gerade wenn mensch das Fahrrad mal ganz dringend bräuchte, ist es kaputt. Und keinen blassen Schimmer, warum. Hier können sich Fahrradnutzer*innen gegenseitig helfen und praktische Anleitungen für Fahrradreparatur austauschen.

Regelmäßig: „Discussing in English“(offen) und „klettern lernen“(Kurs aufeinander aufbauend)

17:00 Workshopphase 2: Anarchie!: was das heißen kann und welche Diskussionen zur Zeit laufen, das wird in einem kurzen Vortrag erläutert. Danach geht es ans Eingemachte: Lasst uns diskutieren! Für Angenfangene, Fortschreitende und sowieso alle Interessierten...

18.00 Regelmäßig: „Französisch lernen“

19.00 offenes Orga- und Planungstreffen

20:00 Abendprogramm. Heute: Filmclips zu Direct Action. Anregend, inspirierend und immer gut für neue Ideen.

Regelmäßig: autonome Sport-und Bastelgruppe

 

24.03.10

8:00 Schulschwänzcafé. Arbeiten an der Schülizeitung

13:00 Volxküche und eine Kurzeinführung in die Struktur und Räumlichkeiten.

14:30 Workshopphase 1: Fahrrad selber reparieren II (offen).

Regelmäßig: „Discussing in English“(offen) und „klettern lernen“(Kurs aufeinander aufbauend)

17:00 Workshopphase 2: Klimaschutz von unten: Die Klima-Problematik ist zwar im Mainstream-Diskurs angekommen, wird dort aber natürlich komplett verdreht. Schuld an der Klimakrise sollen die einzelnen Menschen sein, die einfach nicht richtig konsumieren wollen, anstatt ein kapitalistisches System welches ja gerade eine ständige Steigerung des Konsums und der Ressourcenverwertung benötigt um überleben zu können. Klimaschutz von unten bedeutet die Selbstermächtigung der Menschen gegen klimazerstörerische Zustände.

18:00 Regelmäßig: „Französisch lernen“

19.00 offenes Orga- und Planungstreffen

20:00 Abendprogramm: Gender- Café. Wir widmen uns der Diskussion um Gender, also dem Geschlecht, und wollen ganz besonders heute Abend Allen, die nicht der Geschlechternorm entsprechen oder entsprechen wollen, einen Raum bieten. Angedacht ist auch ein Film, der sich mit feministischen und genderkritischen Themen auseinandersetzt.

Regelmäßig: autonome Sport-und Bastelgruppe

 

31.03.10

8:00 Schulschwänzcafé. Arbeiten an der Schülizeitung

13:00 Volxküche und eine Kurzeinführung in die Struktur und Räumlichkeiten.

14:30 Workshopphase 1: eine kurze Einführung in die öko- emanzipatorische Zeitschrift „Grünes Blatt“

Regelmäßig: „Discussing in English“(offen) und „klettern lernen“(Kurs aufeinander aufbauend)

17:00 Workshopphase 2: Wer schon immer mal jonglieren lernen wollte und bisher nie dazu kam: jetzt ist es endlich mal Zeit! Jonglieren lernen für Anfänger und Fortgeschrittene.

18:00 Regelmäßig: „Französisch lernen“

19.00 offenes Orga- und Planungstreffen

20:00 Abendprogramm. Heute geht es um Massentierhaltung. Ein Vortrag über ökologischen Wahnsinn, Tierrecht und aktuellen Widerstand

Regelmäßig: autonome Sport-und Bastelgruppe

 

 

Wieso eigentlich offene Uni?

 

1. Lernen unter Zwang

Wer etwas lernen will, kommt an staatlichen Institutionen, Schulen, Universitäten, Ausbildungen nicht vorbei. Schlimmer noch, selbst wer nichts oder nicht das Vorgegebene lernen will, muss eine Zeit des Lebens fremdbestimmt unter der Diktatur dieser Institutionen verbringen. Dabei ist Lernen als Art der Wissensaneignung eine höchst unterschiedliche und subjektive Erfahrung, die unter der Gleichschaltung und Monopolisierung durch den Staat die spielerische und freudvolle Erfahrung einer Erweiterung des eigenen Horizonts und Bewusstseins einbüßt.

 

2. Wissen als verwertbares Gut

Doch die institutionalisierte Art des Lernens kommt nicht von ungefähr und ist auch nicht das Resultat einiger Herrschenden, sondern entwickelte sich zeitgleich mit dem Prinzip der Verwertbarkeit des Kapitalismus und baut auf ein vorkapitalistisches Menschenbild auf, das den Willen und die Individualität eines jungen Menschen als, je nach gesellschaftlichen Interessen, verformbares und 'erziehbares' Material betrachtet.

Das Ziel des heutigen Lernens ist nicht die freie Entfaltung des Menschen, sondern dessen Anpassung und Integration in das bestehende System und, vor Allem, die Nutzung des Wissens als verwertbare Ware. Die Schule vermittelt nur einen winzigen Bruchteil allen möglichen Wissens, aber genau jenen Bruchteil, der die Herrschende Realität verkörpert und reproduziert, indem sie diese als einzig mögliche Realität verkauft. So werden junge Menschen auf Konkurrenz, Arbeitsleistung und Hierarchien geprägt und eine gesellschaftliche Meinung in Form von Diskursen erzeugt, die das System aus Herrschaftsformen wie Kapitalismus, Staat und Diskriminierungen erneuern und verbessern, das heißt effizienter verwertbar machen, nie aber revolutionieren soll.

Der Inhalt des Lernens wird dabei immer mehr auf die wesentlichen Kenntnisse reduziert, die später einmal für die spezialisierte Lohnarbeit von Bedeutung sind. Der Mensch erniedrigt sich im Kapitalismus zur zweckmäßigen Funktion, die den Regeln der Verwertbarkeit unterworfen ist.

 

3. selbstorganisiert Lernen!

Die einzige Möglichkeit, zu einem gewissen Grad aus den herrschenden Regeln der Verwertbarkeit zu entkommen, ist das selbstorganisierte Lernen und weitergeben von Wissen. Nur wenn Wissen Allen frei zur Verfügung steht und nicht privatisiert und verkauft, also verwertet werden kann, ist ein Umgang zwischen Menschen unter freien und gleichen Bedingungen möglich. Gerade für eine radikale politische Bewegung, die für eine herrschaftsfreie Gesellschaft kämpft, ist ein solches Teilen und Weitergeben von Wissen nötiger denn je, um Zusammenhänge erkennen und neue Aktionsformen zu entwickeln.

Die offene Uni soll als Rahmen zu einem selbstorganisierten Wissensaustausch dienen, der von allen Beteiligten genutzt und gestaltet werden kann und soll. Sie beinhaltet das morgendliche Schulschwänzer_innencafé, die Volxküche am Nachmittag, Zeit und Treffpunkt für regelmäßige Kurse oder Seminare und das Abendprogramm aus Vorträgen, Filmen und Café. Alle Menschen, die mitorganisieren oder Workshops anbieten wollen, sind herzlich eingeladen mitzumischen und ihr Wissen mit anderen zu teilen.