Forsa-Umfrage: Große Zustimmung in allen Bundesländern zu Erneuerbaren Energien

Erstveröffentlicht: 
11.02.2010

Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland spricht sich für einen starken Ausbau der Erneuerbaren Energien aus. Die jährliche Forsa-Umfrage zur Akzeptanz Erneuerbarer Energien belegt erstmals repräsentativ für jedes einzelne Bundesland die hohe gesellschaftliche Zustimmung zu regenerativer Energieerzeugung. Demnach wünschen sich insbesondere die Menschen in Süddeutschland mehr Erneuerbare-Energien-Anlagen in ihrer Region. Mehrheitlich erwarten die Befragten ein stärkeres Engagement ihrer Landes- und Kommunalpolitiker in Bezug auf Erneuerbare Energien.

 

"Die Akzeptanz von Erneuerbaren Energien ist bundesweit nach wie vor überwältigend", bilanziert Jörg Mayer, Geschäftführer der Agentur für Erneuerbare Energien und Auftraggeber der Forsa-Umfrage. "Wir beobachten seit Jahren einen Bevölkerungsanteil von mehr als 90 Prozent, dem der Ausbau und die verstärkte Nutzung der Erneuerbaren Energien wichtig bis außerordentlich wichtig ist", so Mayer weiter. Fast 80 Prozent der Befragten geben an, den eigenen Strom am liebsten aus Erneuerbaren Energien zu beziehen.

Mit mehr als 4.800 befragten Personen bundesweit ist die Umfrage auch auf Bundesländerebene repräsentativ. Dabei zeigen sich zwar regionale Unterschiede, die Zustimmung zu Erneuerbaren Energien ist aber generell in allen Bundesländern sehr hoch. Dies trifft auch zu beim Blick auf die Präferenzen der Bürger für die einzelnen Energieträger: Fast 80 Prozent der Befragten geben an, den eigenen Strom am liebsten aus Erneuerbaren Energien zu beziehen. Kohle- und Atomstrom sind und bleiben bei dieser Frage abgeschlagen im einstelligen Prozentbereich. "Bundesumweltminister Norbert Röttgen hat aus dieser deutlichen gesellschaftlichen Mehrheitsmeinung die richtigen Schlüsse gezogen, wenn er dafür plädiert, die konventionellen Kraftwerke möglichst rasch durch Erneuerbare Energien zu ersetzen", so Jörg Mayer im Hinblick auf die aktuelle energiepolitische Debatte in Deutschland.

Insbesondere in Süddeutschland würden die Befragten mehr Erneuerbare-Energien-Anlagen (vor allem Windkraftanlagen) auch in der eigenen Nachbarschaft begrüßen. Doch auch in den norddeutschen Bundesländern, wo die Erneuerbaren Energien bereits einen hohen Anteil am Stromverbrauch haben, fordert eine überdurchschnittliche Mehrheit, mit dem weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht zu warten und die Nutzung herkömmlicher Energieträger wie Kohle, Gas und Atomkraft zu verringern. Und quer durch alle Regionen Deutschlands zieht sich die mehrheitliche Erwartung, dass sich Landes- und Kommunalpolitiker stärker für Erneuerbare Energien engagieren sollen. Daraus schließt Jörg Mayer: "Vereinzelte lautstarke Proteste sollten die Politiker nicht darüber hinwegtäuschen, dass Erneuerbare Energien ein Gewinnerthema für alle Bürger sind."

Ausgewählte Bundesländer im Detail:

Die Baden-Württemberger tragen erheblich zu den guten bundesweiten Umfragewerten für die Erneuerbaren Energien bei. So bewerten 97 Prozent der Befragten im Südweststaat den Ausbau und die verstärkte Nutzung Erneuerbarer Energien als "wichtig" bis "außerordentlich wichtig". Zugleich fordern 78 Prozent der Befragten in Baden-Württemberg, mit einem starken Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht zu warten und die Nutzung herkömmlicher Energieträger wie Kohle, Gas und Atomkraft zu verringern.
Die Umfrage zeigt, dass die Menschen in Baden -Württemberg den regenerativen Energien auch in ihrer Nachbarschaft überdurchschnittlich positiv gegenüberstehen: 76 Prozent der Baden-Württemberger begrüßen Anlagen für Erneuerbare Energien in ihrer Heimatregion. Das ist der höchste Wert im Bundesvergleich. Vor allem Solarparks und Windkraftanlagen werden überdurchschnittlich befürwortet. Und 80 Prozent der Befragten erwarten ein verstärktes Engagement ihrer Landes- und Kommunalpolitiker in Bezug auf Erneuerbare Energien. Daraus schließt Jörg Mayer: "Vereinzelte lautstarke Proteste sollten die Politiker nicht darüber hinwegtäuschen, dass Erneuerbare Energien ein Gewinnerthema für alle Bürger sind."

Bayern trägt ebenfalls zu den guten bundesweiten Umfragewerten für die Erneuerbaren Energien bei. So bewerten 95 Prozent der Befragten im Freistaat den Ausbau und die verstärkte Nutzung Erneuerbarer Energien als "wichtig" bis "außerordentlich wichtig". Zugleich fordern 80 Prozent der Befragten in Bayern, mit einem starken Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht zu warten und die Nutzung herkömmlicher Energieträger wie Kohle, Gas und Atomkraft zu verringern.
Die Umfrage zeigt, dass die Menschen in Bayern den regenerativen Energien auch in ihrer Nachbarschaft überdurchschnittlich positiv gegenüberstehen: 75 Prozent der Befragten begrüßen Anlagen für Erneuerbare Energien in ihrer Heimatregion. Das ist der zweithöchste Wert im Bundesvergleich. Der Ausbau von Windkraft- und Biomasseanlagen wird stärker als im Bundesdurchschnitt befürwortet. Und 82 Prozent der bayerischen Bevölkerung erwarten ein verstärktes Engagement ihrer Landes- und Kommunalpolitiker in Bezug auf Erneuerbare Energien. Daraus schließt Jörg Mayer: "Vereinzelte lautstarke Proteste sollten die Politiker nicht darüber hinwegtäuschen, dass Erneuerbare Energien ein Gewinnerthema für alle Bürger sind."

Hessen trägt erheblich zu den guten bundesweiten Umfragewerten für die Erneuerbaren Energien bei. So bewerten 98 Prozent der Befragten den Ausbau und die verstärkte Nutzung Erneuerbarer Energien als "wichtig" bis "außerordentlich wichtig". In keinem anderen Bundesland erreicht die Zustimmung zu Erneuerbaren Energien höhere Werte. Zugleich fordern 81 Prozent der Befragten in Hessen, mit starken Investitionen in den Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht zu warten und die Nutzung herkömmlicher Energieträger wie Kohle, Gas und Atomkraft zu verringern.
"In der Lücke zwischen dem großen gesellschaftlichen Wunsch nach mehr Erneuerbaren Energien und der politischen Wirklichkeit scheint es noch große Handlungsspielräume zu geben", folgert Jörg Mayer mit Blick auf die Umfrage: Drei Viertel der Hessen erwarten ein verstärktes Engagement ihrer Landes- und Kommunalpolitiker in Bezug auf Erneuerbare Energien. Auch dieser Wert ist der höchste im Bundesvergleich. "Vereinzelte lautstarke Proteste sollten die Politiker nicht darüber hinwegtäuschen, dass Erneuerbare Energien ein Gewinnerthema für alle Bürger sind", so Mayer.

Für Nordrhein-Westfalen zeichnet die Umfrage ein klares Bild pro Erneuerbare Energien. Den Ausbau und die verstärkte Nutzung regenerativer Energie bezeichnen 95 Prozent der Befragten an Rhein und Ruhr als "wichtig" bis "außerordentlich wichtig". Die politische Umsetzung im eigenen Bundesland bewerten die Befragten allerdings kritisch: Lediglich 15 Prozent der Befragten sind mit dem Engagement der Landes- und Kommunalpolitik in diesem Bereich zufrieden. Dies ist einer der schwächsten Werte im Bundesvergleich. Hingegen fordern 81 Prozent der Befragten von ihren Politikern mehr Einsatz in Bezug auf die Erneuerbaren Energien. Jörg Mayer stellt fest: "Die Menschen an Rhein und Ruhr setzen damit klare Prioritäten für das ‚Energieland NRW'. Vereinzelte lautstarke Proteste sollten die Politiker nicht darüber hinwegtäuschen, dass Erneuerbare Energien ein Gewinnerthema für alle Bürger sind."

Die Rheinland-Pfälzer bestätigen mit 94 Prozent Zustimmung den bundesweit hohen Zuspruch für Erneuerbare Energien. Zugleich fordern 78 Prozent der Befragten in Baden-Württemberg, mit einem starken Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht zu warten und die Nutzung herkömmlicher Energieträger wie Kohle, Gas und Atomkraft zu verringern.
Die Umfrage zeigt, die Menschen in Rheinland-Pfalz stehen regenerativen Energieanlagen in ihrer direkten Umgebung positiv gegenüber. 72 Prozent der Befragten fänden eine Anlage für Erneuerbare Energien in ihrer Nachbarschaft "gut" bis "sehr gut". Damit liegen die Ergebnisse leicht über dem Bundesdurchschnitt. Daraus schließt Jörg Mayer: "Vereinzelte lautstarke Proteste sollten die Politiker nicht darüber hinwegtäuschen, dass Erneuerbare Energien ein Gewinnerthema für alle Bürger sind."

Auch in Schleswig-Holstein, wo die Erneuerbaren Energien bereits einen hohen Anteil am Stromverbrauch haben, fordert mit 82 Prozent der Befragten eine überdurchschnittliche Mehrheit, mit dem weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht zu warten und die Nutzung herkömmlicher Energieträger wie Kohle, Gas und Atomkraft zu verringern. Zudem begrüßen die befragten Bürger Schleswig-Holsteins weitere Anlagen für Erneuerbare Energien in ihrer direkten Umgebung: Insbesondere Solarparks (77 Prozent) und Windenergieanlagen (59 Prozent) fänden sie in ihrer Nachbarschaft "gut" bis "sehr gut".
"Die Umfrage zeigt, dass die Menschen in Schleswig-Holstein mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht haben", stellt Jörg Mayer fest. "Vereinzelte lautstarke Proteste sollten die Politiker nicht darüber hinwegtäuschen, dass Erneuerbare Energien auch in Zukunft ein Gewinnerthema für alle Bürger sind."