Keine neuen Informationen zum Handgranatenwurf am Container der Sicherheitskräfte für die Bedarfsorientierte Erstaufnahmestelle hat am Montag die 75-köpfige Sonderkommission herausgegeben. Die Ermittlungsarbeit würde weiterhin in alle Richtungen fortgeführt.
Für Irritationen sorgte dabei am Montagabend eine Straßensperrung im Bereich des Tatorts. Mit mehreren Streifenwagen wurde der Bereich in der Dattenbergstraße weiträumig abgesperrt. Laut Angaben eines Polizeisprechers sei nichts passiert, vielmehr habe es sich um Ermittlungen vor Ort gehandelt. So waren mehrere Beamte im Einsatz, um weitere Bilder von der Örtlichkeit zu machen.
Die Straße wurde gegen 20 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben.
Hatte Granate einen Zünder?
Derweil soll nun untersucht werden, ob der Sprengkörper einen Zünder hatte. Wie ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft in Konstanz sagte, werde die Granate derzeit von Spezialisten mittels sogenannter gaschromatografischer Verfahren untersucht.Unbekannte hatten die Granate in der Nacht zum Freitag auf das Gelände der Erstaufnahmestelle geworfen, der Sprengsatz war jedoch nicht explodiert. Als Experten vor Ort dann mit einer sogenannten Schneideladung versuchten, den Metallkorpus der Granate zu trennen, explodierte sie.
Die Granate sei mit TNT gefüllt gewesen, welches dem Sprecher der Staatsanwaltschaft zufolge selbst nur schwer entzündlich ist. "Damit die Granate explodiert, bedarf es eines Zündmittels, welches leichter entzündlich ist", so der Sprecher. Ob von einem solchen eventuell Rückstände in der explodierten Granate zu finden sind, sollen nun die Untersuchungen klären. Wie lange das dauern wird, konnte der Sprecher nicht sagen.
Ob ein Zünder vorhanden war oder nicht, so der Sprecher, sei zumindest für die möglichen Rechtsfolgen im Falle einer Verurteilung relevant.
Eine eigens eingerichtete Sonderkommission "Container" ist mit den Ermittlungen zu den Hintergründen des versuchten Anschlags betraut. Nach dem Anschlag war es zu spontanen Demos und Handgreiflichkeiten gekommen.