[VS] Handgreiflichkeiten nach Granatenanschlag

Erstveröffentlicht: 
30.01.2016

Nach dem Angriff in der Nacht auf Freitag nahmen an spontanen Demonstrationen und Kundgebungen insgesamt etwa 230 Menschen teil. Das Gerangel zwischen rechten und linken Gruppen löste sich aber wieder auf.

 

Nach dem Handgranatenanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Villingen-Schwenningen ist es am Samstag zu Handgreiflichkeiten gekommen. Wie die Polizei mitteilte, nahmen an spontanen Demonstrationen und Kundgebungen insgesamt etwa 230 Menschen teil. Unter anderem in der Innenstadt auf dem Marktplatz versammelten sich etwa 80 Personen des rechten Spektrums und rund 150 Demonstranten des „Offenen antifaschistischen Treffens“ (OAT-VS) sowie Flüchtlinge.

 

Zur Mittagszeit kam es am Bahnhof zwischen etwa zehn Menschen zu Handgreiflichkeiten, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Vor dem Eintreffen der Polizei hatten sich die Kontrahenten allerdings bereits vom Ort des Geschehens entfernt. Konkrete Hinweise auf die Zusammensetzung der Gruppe oder ob es Verletzte gab, hatte die Polizei am Nachmittag nicht.

 

Vom Marktplatz aus zogen zahlreiche Demonstranten zum Asylheim, auf dessen Gelände in der Nacht zum Freitag die Granate vom Sicherheitsdienst gefunden worden war. Es kam zu keinen Störungen oder Auseinandersetzungen. Die Polizei überwachte die Aktionen mit einem Polizeihubschrauber und insgesamt zehn Polizeistreifen.

 

Bisher unklar ist, ob die Handgranate mit einem Zünder ausgestattet war. Zu den Ergebnissen der Überprüfung durch das Landeskriminalamt machte die Polizei am Samstag keine Angaben. Einen konkreten Verdacht oder eine Spur zu den Tätern haben die Ermittler nicht. Die Polizei schließt weder einen ausländerfeindlichen Anschlag aus noch eine Attacke auf die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes.