Leipzig. Nach Ansicht der Leipziger FDP ist es unumgänglich für eine erfolgreiche Integration, Flüchtlingen „klar und kompromisslos“ Grenzen aufzuzeigen. Vor dem Hintergrund der Belästigung von Frauen durch arabischstämmige Zuwanderer in Schwimmhallen müsse die Stadtverwaltung Leitlinien zur Durchsetzung moderner Gesellschaftsnormen aufstellen, an denen sich ihre Mitarbeiter orientieren können. „Ausnahmslos jeder Handschlag, den ein Klient, Patient oder Behördengänger nicht zu erwidern bereit ist, darf als Beleidigung aufgefasst werden“,sagte gestern der Vize-Vorsitzende der FDP und Stadtrat, René Hobusch. „Jede körperliche Annäherung, die darüber hinaus geht, muss als sexuelle Belästigung gewertet werden, ebenso wie jede verbale Anmache“, sagte er weiter.
Hobusch forderte in dem Zusammenhang „eine neue Ehrlichkeit“. Die religiöse und kulturelle Toleranz sei in den letzten Jahrzehnten unmerklich in Ignoranz abgeglitten. Jetzt sei es an der Zeit, das Thema aktiv und ohne Scheu vor Konflikten neu anzupacken. Die Beschäftigten der Stadt bräuchten Rückendeckung. Dem Rathaus, das erst auf LVZ-Anfrage zu den Problemen mit Flüchtlingen in kommunalen Schwimmhallen Stellung nahm, warf er vor, die Angelegenheit zu beschönigen. „Sexuelle Übergriffe müssen beim Namen genannt werden, was sonst ist denn bitteschön das ‚Missachten der Intimsphäre von Frauen‘?“ K.S.