Vermieter bieten 370 Wohnungen für Flüchtlinge an

Erstveröffentlicht: 
20.01.2016

Stadt kauft Belegungsrechte

 

Leipzig. Die Stadt Leipzig macht Fortschritte bei der Anwerbung von Mietwohnungen für die dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen. Im November hatte die Verwaltung einen Aufruf gestartet, um Belegungsrechte auf fünf Jahre mit einmaligen Prämien von bis zu 5000 Euro zu kaufen. Mehr als 100 Eigentümer und Vermieter haben sich daraufhin gemeldet, so das Sozialamt auf LVZ-Anfrage. Das Echo auf den Aufruf sei sehr gut gewesen, rund 370 Wohnungen seien angeboten worden. Dabei kamen die Angebote aus dem gesamten Stadtgebiet – aus Gohlis, Eutritzsch, Schönefeld, Neustadt-Neuschönefeld, Großzschocher, Connewitz, Mölkau, Marienbrunn, Zentrum-Südost und Lindenau.

 

„Aktuell laufen die Gespräche, bislang wurden fünf Mietverträge abgeschlossen“, heißt es aus der Behörde weiter. Wie viele Flüchtlinge dadurch untergebracht werden könnten, sei aber noch nicht ganz klar. Auch sei noch keine Familie umgezogen. Nach Abschluss der Verträge würden die Wohnungen zuerst hergerichtet. Das Sozialamt hatte im Zusammenhang mit dem Förderprogramm aber angekündigt, dass der vom Vermieter bereitgestellte Wohnraum den kommunalen Standard für die Unterbringung von Hartz-IV-Empfängern erfüllen müsse.

 

Gut 600 000 Euro stehen für die Anwerbung von Wohnraum aus Mitteln des Freistaats zur Verfügung. Ziel sei es, mit dem Geld 150 bis 200 Belegungsrechtsverträge abzuschließen. Die einmalige Förderprämie für die Vermieter ist gestaffelt: Wer Räume bis zu 60 Quadratmetern für Asylbewerber zur Verfügung stellt, bekommt einmalig 3000 Euro, bis zu 85 Quadratmetern werden für das Belegungsrecht 4000 Euro gezahlt, bei noch größeren Wohnungen 5000 Euro.