Magdeburg. Mehr als 10 000 Menschen haben am Samstag mit einem Straßenfest in Magdeburg ein Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz gesetzt. An Demonstrationen aus der linken und der rechten Szene aus Anlass des 71. Jahrestages der Zerstörung Magdeburgs im Zweiten Weltkrieg beteiligten sich nur wenige hundert Menschen, allerdings gab es am Vorabend und nach dem Fest Ausschreitungen und schwere Übergriffe.
Zehn Teilnehmer einer Demonstration von rund 230 Anhängern des rechten Lagers wurden nach Erkenntnissen der Polizei auf ihrem Rückweg in Oschersleben von etwa zwei Dutzend Linksautonomen überfallen. Ein 34-Jähriger erlitt lebensgefährliche Verletzungen am Kopf und wurde notoperiert. Drei weitere Teilnehmer im Alter von 25 bis 33 Jahren mussten ins Krankenhaus, die übrigen konnten flüchten. Die Angreifer waren mit Stahlstangen und Baseballschläger bewaffnet.
Am Vorabend des Jahrestages hatte es bereits Ausschreitungen bei einer Demo von Anhängern der linken Szene in Magdeburg gegeben. Dabei wurden aus der Menge von rund 250 Teilnehmern Steine und Feuerwerkskörper auf die Polizei geworfen. Vier Beamte erlitten leichte Verletzungen.