Der NSU-Ausschuss des Landtags hat nach einjähriger Arbeit keine begründeten Zweifel daran, dass die Rechtsterroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt die Täter des Mordanschlags auf der Heilbronner Theresienwiese waren
Dieses Ergebnis stellte Ausschussvorsitzender Wolfgang Drexler heute bei der Präsentation der Ergebnisse in Stuttgart vor. Das konkrete Motiv für die Tat bleibt aber weiter im Dunkeln. Es gebe keine Hinweise, dass die per Kopfschuss getötete Polizistin Michele Kiesewetter und ihr niedergeschossener Streifenkollege Martin A. gezielt als Anschlagsopfer ausgesucht worden seien. Weder Ermittlungen im privaten Umfeld der jungen Polizistin noch Überprüfungen im dienstlichen Umfeld hätten Hinweise auf Tatbeteiligte erbracht.
Weshalb die Rechtsextremisten Mundlos und Böhnhardt in Heilbronn waren, konnten die Parlamentarier indes nicht aufklären.
Mit Blick auf den seltsamen Tod des jungen Neonazis Florian H. aus Eppingen nahm der Ausschuss eine klare Bewertung vor. Man halte es für "ausgeschlossen", dass H. eigenes Wissen über das Tatgeschehen auf der Theresienwiese gehabt habe und zudem keine Hinweise auf ein Fremdverschulden finden können, stellte Drexler fest. Florian H. war in Stuttgart in seinem eigenen Wagen verbrannt, just an dem Tag, an dem er vom Landeskriminalamt zu seinen angeblichen Erkenntnissen zu den Tätern auf der Theresienwiese befragt werde sollte.
In 39 Sitzungen hat der Ausschuss 136 Zeugen und 18 Sachverständige befragt. Ein rund 1000-seitiger Abschlussbericht soll im Februar dem Landtag vorgelegt werden.
Die Kosten des Ausschusses bezifferte Vorsitzender Drexler mit 1,1 Millionen Euro