Mit einer Party im Theater Kleines Haus in Dresden wird am Samstagabend ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern für ihre Arbeit gedankt. Veranstalter ist das Wissenschaftsministerium gemeinsam mit der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften und dem Staatsschauspiel. Rund 200 Helfer werden erwartet. Die Feier unter dem Motto "Sachsen sagt Danke" soll auch dazu dienen, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Die ehrenamtlichen Helfer unterstützen Flüchtlinge unter anderem mit Sprachkursen, Freizeitangeboten und Alltagsbegleitung.
Leipziger Studenten kritisieren Asylpolitik
Der mit der Unterstützung von
Geflüchteten betraute Arbeitskreis des Studentenrates der Universität
Leipzig kritisiert die aktuelle Flüchtlingspolitik des Landes Sachsen.
Man verzichte "deshalb darauf, dass Sachsen danke sagt". Die Studenten
schlugen die Einladung aus und verwiesen - zum wiederholten Mal - auf
"die prekären Zustände in den Unterkünften für Geflüchtete" sowie auf
die aus ihrer Sicht "verfehlte Asylpolitik". Marcus Adler, Referent für
Antirassismus im Studentrat, sagte: "Eine ehrliche Anerkennung von
ehrenamtlicher Arbeit durch das Land Sachsen wäre eine
menschenorientierte Asylpolitik."
Geflüchtete würden stattdessen
weiterhin in Zelten und Turnhallen untergebracht. Das Land Sachsen habe
bisher kaum menschenwürdigere Alternativen aufzeigen können. "Es fehlt
an Privatsphäre, medizinischer Versorgung, angemessenen Sanitäranlagen,
ausreichender Verpflegung und es mangelt an speziell ausgebildetem
Personal", betonten die Studenten. Sie fordern, dass die Flüchtlinge aus
Erstaufnahmeeinrichtungen Busse und Bahnen kostenlos nutzen dürfen. Das
ermögliche ihnen einen Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, hieß es.
Die Kommunen müssten "zur Bewältigung dieser Missstände mit
entsprechenden finanziellen und personellen Ressourcen ausgestattet
werden". Es gäbe zudem bisher keine wirklungsvollen
Integrationsprogramme.
Forderung: Rassistischer Stimmungsmache begegnen
Seit mehreren Monaten fordert der Studentenrat ein konsequentes Eintreten gegen rassistische Stimmungsmache. "Die gesamte sächsische Landespolitik ist dazu angehalten die rassistische Bedrohung, die von Pegida/Legida ausgeht, öffentlich zu verurteilen und den Schutz für (potenzielle) Opfer rassistischer Gewalt zu intensivieren und diesen nachhaltig zu gewährleisten", so die Studenten. Auch auf Bürgerversammlungen etwa im Zusammenhang mit der Einrichtung von Flüchtlingsunterkünften dürften rassistisch motivierte Argumentationen nicht geduldet werden.