NRW-Pegida marschiert in Köln auf

NRW-Pegida marschiert in Köln auf
Erstveröffentlicht: 
06.01.2016

Köln – Nach der Nacht der Gewalt in Köln will der nordrhein-westfälische Ableger von Pegida in der Domstadt demonstrieren. Ungeachtet aller Abgrenzungen wollen die verschiedensten Parteien der extremen Rechten mit von der Partie sein.

 

Michael Diendorf, einer der Pegida-Organisatoren im Westen der Republik, rührt seit Dienstag die Werbetrommel für die Veranstaltung. Geht es nach Diendorf, soll sie am Samstagmittag vor dem Kölner Hauptbahnhof beginnen, am Schauplatz des Geschehens in der Silvesternacht. „Die von Merkel herbeigerufenen ,Bereicherer'“ hätten Köln „in einen Bürgerkriegs Schauplatz verwandelt und dort massiv die Frauen und Mädchen belästigt, vergewaltigt und bestohlen“, begründet er die Demo-Anmeldung. Zudem seien „die Polizisten sowie der Dom mit Raketen beschossen, angegriffen, bespuckt und beleidigt“ worden, weiß der „Retter des Abendlandes“ zu berichten. Das dürfe man „als deutsche Bürger nicht tatenlos hinnehmen“.

Mit von der Partie sein wollen bei der Pegida-Aktion unter anderem NPD, „Die Rechte“, „pro NRW“ und „pro Deutschland“/„pro Köln“. Die Veranstaltung sei „ein richtiges Zeichen zur richtigen Zeit“, meint die Bundes-NPD, die dazu aufrief, „ein gemeinsames Zeichen aller Patrioten und Überfremdungsgegner“ zu setzen. Für „unterstützenswert“ erklärte auch der Dortmunder Kreisverband der neonazistischen Konkurrenzpartei „Die Rechte“ die Kölner Demonstration.

Erstmals seit längerem dürften auch die ansonsten zerstrittenen Gruppen aus dem Spektrum der rechtspopulistischen „pro“-Parteien gemeinsam an einer Veranstaltung teilnehmen. „Pro Köln“ nannte die Beteiligung „eine Ehrenpflicht für jeden Patrioten, der am Samstag irgendwie nach Köln kommen kann“. Markus Wiener, Landesvorsitzender der mit „pro Köln“ verbandelten, selbst ernannten „Bürgerbewegung pro Deutschland“, sprach von einer „Krisensituation unseres Vaterlandes“. Die Stimmung in Köln für sich nutzen will auch „pro NRW“-Chef Markus Beisicht, der ebenfalls zur Unterstützung der Pegida-Aktion aufrief.

Diendorfs Angaben zufolge wurden bei der Anmeldung der Veranstaltung 1000 Teilnehmer angekündigt. Bei der jeden Montag stattfindenden Pegida-Demo in Duisburg hatte die Polizei zuletzt rund 280 Teilnehmer gezählt.