Pirna: Anschlagauf geplante Asylunterkunft

Erstveröffentlicht: 
15.12.2015

Pirna. In der Nacht vor dem Einzug der ersten zukünftigen Bewohner ist in Pirna (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) ein Molotow-Cocktail auf eine Flüchtlingsunterkunft geschleudert worden. Bei dem Brandanschlag gestern am frühen Morgen ging die Fassade des Gebäudes in Flammen auf, wie die Polizei mitteilte. Mitarbeiter des Wachdienstes konnten das Feuer allerdings umgehend löschen. Die Ermittlungen zu der Tat hat das in Sachsen für Extremismus zuständige Operative Abwehrzentrum der Polizei in Leipzig übernommen.

 

Laut den Angaben der Behörden sollten gestern die ersten Flüchtlinge in das ehemalige Landratsamt einziehen. Ausgerichtet ist das Haus auf etwa 250 Personen. Zunächst blieb unklar, ob der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge auch nach dem Anschlag an der Nutzung des Gebäudes als Asylbewerber-Unterkunft festhält.

 

Wie die Polizei gestern im Zusammenhang mit dem aktuellen Zwischefall berichtete, war es nicht der erste Angriff auf die geplante Flüchtlingsunterkunft in Pirna. So hätten unbekannte Täter in der vergangenen Woche an zwei Abenden Knallkörper vor dem Gebäude gezündet. Allerdings entstand dabei keinerlei Sachschaden. Außerdem sei an einem Zaun am Grundstück des ehemaligen Behördengebäudes ein Aufkleber mit der Aufschrift „Refugees not welcome“ („Flüchtlinge nicht willkommen“) entdeckt worden, teilte die Polizei weiter mit. Die Beamten gehen von einem fremdenfeindlichen Hintergrund aus und suchen nun nach Zeugen für die Taten.