Steinwürfe auf PEGIDA-Gegenproteste

dresdenaffen

Bei den im Vorfeld angekündigten Protesten gegen PEGIDA ist es am Montagabend zum wiederholten Mal zu Angriffen durch Nazis gekommen, die von der Brühlschen Terrasse aus ungehindert Steine auf den Demonstrationszug am Terrassenufer werfen konnten und dabei die Frontscheibe des Lautsprecherwagen beschädigten. Entgegen ersten Meldungen, wurde durch die Steinwürfe niemand verletzt. Die Polizei, die nach Berichten von Augenzeugen nur sehr zögerlich gegen die teilweise vermummten Angreifer vorging, ermittelt nun nach eigenen Angaben (polizei.sachsen.de/de/MI_2015_39563.htm) wegen versuchter, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung.

 

Die Gegenproteste waren zuvor nach einer Auftaktkundgebung vom Postplatz bis zur Zwischenkundgebung auf dem Schloßplatz gezogen, wo sie hinter einer Polizeikette in Hör- und Sichtweite von PEGIDA protestierten. Nachdem die Polizei nur wenige Minuten nach dem Ende der Veranstaltung von PEGIDA auf dem nur wenige Meter entfernten Theaterplatz die räumliche Trennung aufgehoben hatte, kam es aus einer Gruppe von 6-8 Personen heraus zu den Steinwürfen. Auf der von rund 4.000 Menschen besuchten Veranstaltung hatte Stephen Yaxley-Lennon, der Gründer und ehemalige Leiter der islamfeindlichen English Defence League (EDL), für den 6. Februar kommenden Jahres zeitgleich in verschiedenen Ländern Demonstrationen zur „Rettung der europäischen Kultur“ angekündigt.

 

Vorab hatte die Dresdner Polizei in einer Pressemitteilung (polizei.sachsen.de/de/MI_2015_39562.htm) über die gestiegene Belastung durch die mittlerweile regelmäßig stattfindenden Demonstrationen und Kundgebungen berichtet. Neben den wöchentlichen Versammlungen durch PEGIDA und dessen Gegenveranstaltungen (33 Einsätze), sicherte die Polizeidirektion Dresden in diesem Jahr nach eigener Darstellung bislang weitere 133 derartige Veranstaltungen ab. Für Empörung hatte indes ein Interview der Sächsischen Zeitung mit dem Revierchef der Polizei im Stadtteil Prohlis, Uwe Waurich, gesorgt. Dieser hatte den Organisatoren des Willkommensfestes Anfang Oktober vorgeworfen, mit ihrer Aktion erst rechte Krawalle provoziert zu haben.