Dortmund. Daniel Grebe, aktiver Rechtsextremer und Mitglied der Bezirksvertretung Dortmund-Scharnhorst, ist am Donnerstag vom Amtsgericht Dortmund zu insgesamt 22 Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden. In dem Verfahren spielte auch der sogenannte „Rathaussturm“ nach der Kommunalwahl im Mai 2014 eine Rolle.
An besagtem Abend im Mai 2014 soll Grebe eine Bierflasche in eine Menschengruppe geworfen haben, die sich gegen die vor dem Rathaus erschienenen Neonazis gestellt hatte. Ein Mann wurde von dem Wurfgeschoss getroffen und erlitt eine blutende Platzwunde. Nach diesem Abend wurde Grebe zum Mitglied der Bezirksvertretung Scharnhorst für die Partei "Die Rechte". Dass er eine Flasche geworfen hatte, wollte Grebe im Prozess am Donnerstag nicht abstreiten. Er zweifelte jedoch daran, dass die Verletzungen bei dem Opfer tatsächlich auf seinen Wurf zurückzuführen waren.
Böllerwurf auf Polizisten
Neben den Vorfällen vor dem Rathaus wurde vor dem Schöffengericht noch eine zweite Anklage verhandelt. Der Vorwurf: In der Silvesternacht 2015 soll Grebe in Dortmund-Dorstfeld einen Böller in Richtung einer Gruppe Polizisten geworfen haben. Die Beamten mussten damals ausweichen, um nicht getroffen zu werden. Verletzt wurde niemand. Zu diesem Vorwurf hatte der Angeklagte keine Angaben gemacht.
16 und 6 Monate Haft
Das Gericht hatte nach der Anhörung mehrerer Zeugen keine Zweifel an der Schuld des Neonazis. Unter Einbeziehung einer früheren Verurteilung aus Dresden (ein Jahr Haft ohne Bewährung unter anderem wegen Landfriedensbruchs) verhängten die Richter schließlich einmal 16 und einmal 6 Monate Haft ohne Bewährung. Daniel Grebe hat noch die Möglichkeit, gegen das Urteil Rechtsmittel einzulegen.