Dresden - In den vergangenen Jahren war die Abschiebepraxis von abgelehnten Asylbewerbern im Freistaat eher unausgewogen und nicht konsequent. Doch in diesem Jahr schickt Sachsen verstärkt abgelehnte Asylbewerber zurück.
So habe es 2015 bereits 1253 Rückführungen gegeben, teilte das Innenministerium am Donnerstag in Dresden mit. Das waren 216 mehr als im gesamten Vorjahr.
Allein Oktober seien 300 Ausreisepflichtige abgeschoben worden, mehr als doppelt so viele wie im September (141).
"Wir setzen damit unser Recht gegen jene durch, deren Asylanträge abgelehnt wurden und die vollziehbar ausreisepflichtig sind", erklärte Innenminister Markus Ulbig (51, CDU). "Gleichzeitig steigern wir die Solidarität für diejenigen, die unsere Hilfe und unseren Schutz benötigen."
Ende September lebten in Sachsen mehr als 6300 "vollziehbar Ausreisepflichtige".
Nach Ministeriumsangaben können davon allerdings nur etwa 75 Prozent in ihre Heimat abgeschoben werden. Hinderungsgründe seien beispielsweise Krankheit, Reiseunfähigkeit und fehlende Passdokumente.