Protest in Moskau: Künstler zündelt beim russischen Inlandsgeheimdienst

 Feurige Performance: Der russische Künstler Pjotr Pawlenski setzte am 9. November die Tür des russischen Inlandsgeheimdiensts FSB in Brand. Pawlenski nannte seine Aktion "Threat". Er wurde danach verhaftet.
Erstveröffentlicht: 
20.11.2015

Er schnitt sich schon ein Ohrläppchen ab und nagelte seine Hoden auf dem Roten Platz fest. Nach einer neuen Protestaktion wurde der russische Performance-Künstler Pjotr Pawlenski jetzt festgenommen.

 

Der Performance-Künstler Pjotr Pawlenski hat Medienberichten zufolge die Tür des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in Brand gesetzt, um gegen staatlichen "Terror" zu protestieren. Die Nachrichtenagentur Interfax berichtete am Montag unter Berufung auf Polizeiquellen, Pawlenski sei nach der Aktion festgenommen worden.


Ein Video von der Aktion wurde im sozialen Netzwerk Vimeo veröffentlicht. Dort ist zu sehen, wie Pawlenski vor dem FSB-Gebäude mit den lodernden Flammen an der Holztür steht. Der Inlandsgeheimdienst setze "unbegrenzten Terror" ein, um 146 Millionen Menschen "unter seiner Gewalt zu halten", heißt es im Text zu dem Video.

 

Nach Informationen der Website "Mediasona", die über die Festnahme von Aktivisten berichtet, wurde Pawlenski zum Verhör in ein Polizeikommissariat gebracht. Zwei Journalisten, die die Aktion verfolgten, wurden vorübergehend festgenommen.

Pawlenski ist für spektakuläre Aktionen bekannt, bei denen er seinen eigenen Körper nicht schont. 2012 nähte er sich den Mund zu, um Solidarität mit den verurteilten Mitgliedern von Pussy Riot zu bekunden. 2013 ließ er sich in Stacheldraht einrollen und nagelte seine Hoden auf dem Roten Platz fest, ein Jahr später trennte er sich ein Ohrläppchen ab.

kae/afp