Edisonstraße in Schkeuditz - Feuer in geplanter Asylunterkunft: Polizei geht von Brandstiftung aus

Erstveröffentlicht: 
08.11.2015

Bei dem Feuer in einem leerstehenden Gebäude in Schkeuditz am Freitagabend geht die Polizei von Brandstiftung aus. Das Haus war als Asylbewerberunterkunft im Gespräch.

 

Schkeuditz. In einem leerstehenden, bereits stark beschädigten Gebäude in der Schkeuditzer Edisonstraße hat es am frühen Freitagabend gebrannt. Die Ermittler gehen jetzt von Brandstiftung aus, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Rund 15 Quadratmeter im Dachstuhl des leerstehenden Hauses standen in Flammen und konnten von der Feuerwehr Schkeuditz schnell gelöscht werden, teilte die Wehr am Sonntag mit. Die Flammen haben allerdings den noch intakten Teil des Dachstuhls beschädigt.

 

Brandschutzermittler sicherten am Samstag Spuren. Schon vor zwei Jahren hatte ein Feuer große Teile des Daches zerstört. Davor gab es bereits Vandalismus-Schäden an dem Gebäude.

 

Geplante Asylbewerber-Unterkunft


Das Haus, das zwischen Berufsschulzentrum und Stadtwerken Schkeuditz liegt, war zuletzt als Unterkunft für rund 60 Asylbewerber im Gespräch. Nach MDR-Recherchen wären für die Sanierung vor dem jüngsten Brand rund 450.000 Euro fällig gewesen. Das Landratsamt habe einen Vertrag mit dem Betreiber geschlossen, nachdem über zehn Jahre pro Monat rund 70.000 Euro gezahlt werden sollten.

 

Gegenüber der Leipziger Volkszeitung sagte Landrat Kai Emanuel (parteilos), dass man sich den Vertrag oder besser die vom Betreiber aufgeführten Kalkulationen sowie den Betreiber selbst noch einmal genau anschauen wolle. „Es ist noch nichts passiert. Der Vertrag wird erst gültig, wenn die Einrichtung betrieben wird“, so Emanuel Mitte Oktober.

 

Zu diesem Zeitpunkt waren in Nordsachsen bereits 1378 Flüchtlinge in zentralen Unterkünften des Landkreises untergebracht. Die Landesdirektion geht davon aus, dass mehr als 4400 Schutzsuchende in diesem Jahr im Kreis und den kreisfreien Städten eine Bleibe brauchen.