Bürgermeisterwahl – Kein Ergebnis bei wilder Wahl: Wieden muss noch einmal wählen

Annette Franz (Freie Wähler)
Erstveröffentlicht: 
18.10.2015

Sie hat für Aufsehen gesorgt: Die Bürgermeisterwahl in Wieden lief ohne Bewerber ab, obwohl sich zuletzt zwei Gemeinderäte bereit erklärt hatten, anzutreten. Einen Gewinner gab es nicht.

 

Nur drei Stimmen fehlten Annette Franz am Sonntag zur erforderlichen absoluten Mehrheit bei der "wilden" Bürgermeisterwahl in Wieden. Mit 175 von 354 gültigen Stimmen erreichte sie 49,44 Prozent. Nun kommt es am 8. November zu einem zweiten Wahlgang.

Das zweitbeste Ergebnis erzielte Hubert Behringer (99 Stimmen/27,97 Prozent), an dritter Stelle folgt Michael Fischer (53 Stimmen/14,97 Prozent). Weitere Stimmen entfielen auf Martin Klingele (6), Berthold Klingele (5), Manfred Behringer (3), Christine Walleser (2), Thomas Walleser (2), Markus Schelb (2).

Jeweils eine Stimme bekamen Norbert Asal, Ingrid Hillbrecht, Karola Sprich, Peter Wegstroth, Felix Schwörer, Dietmar Leib und Jochen Seger. Keine einzige Stimme erhielt Mike Mokry aus Schopfheim, der sein Interesse am Amt anmeldete, als sich kein Kandidat gefunden hatte.

Bewerbungen für zweiten Wahlgang können bis Mittwoch eingereicht werden

Von 461 Wahlberechtigten stimmten 373 ab. Bis Mittwoch können nun für den zweiten Wahlgang, bei dem die einfache Mehrheit genügt, Bewerbungen eingereicht werden. Zur Auszählung der Stimmen, die nach gut einer halben Stunde abgeschlossen war, kam auch ein Team des SWR-Fernsehens ins Wiedener Rathaus.

Bürgermeister und Wahlleiter Berthold Klingele, der das Ergebnis mit der Amts-Schelle von der Rathaustreppe verkündete, freute sich vor allem über die hohe Wahlbeteiligung, obwohl es keine offiziellen Kandidaten gab. Das zeuge von einem guten Demokratieverständnis. Das Ergebnis zeige, dass die Wiedener gewillt sind, die Wahl nach dem ungewissern Anfang in eine Richtung zu bringen.

 

Annette Franz (Freie Wähler), die sich positiv überrascht zeigte, wird sich jetzt offiziell bewerben, Michael Fischer (CDU) überlegt es sich noch. Hubert Behringer ist erleichtert und erklärte: "Für mich ist das Thema durch". Er habe sich der Verantwortung gestellt, doch nun ist er froh, im bevorstehenden Ruhestand nicht die Bürde des Amtes tragen zu müssen.

Überrascht hat das Ergebnis auch Michael Fischer, der getippt hatte, dass die Stimmenzahlen von Hubert Behringer und Annette Franz näher zusammenliegen. Der Elektromeister ist ebenfalls Mitglied des Gemeinderates und denkt nun über eine Kandidatur nach.

Am Wahlabend kamen auch Verbandsvorsitzender Peter Schelshorn und Todtnaus Bürgermeister Andreas Wießner sowie Bürgermeisterkollegen aus den GVV-Gemeinden nach Wieden. Mit dem Stellen des Bürgermeisterbaums (geeignete Bäume wurden bereits ausgewählt) muss also noch gewartet werden.