Eigentümer will juristisch gegen Hausbesetzer in der Südstadt vorgehen

Erstveröffentlicht: 
07.09.2015

Die Besetzer des Hauses am Kartäuserwall 14 in Köln wollen den Abriss des Gebäudes verhindern. Doch der Eigentümer will juristisch gegen die Besetzer vorgehen. Die Zeichen stehen auf Konfrontation.

 

Noch am Montagmittag hatten sich die Besetzer des Hauses am Kartäuserwall 14 in der Südstadt vorsichtig optimistisch gezeigt und auf „eine gute, dauerhafte Lösung“ gehofft. Sie wollen den geplanten Abbruch des Gebäudes verhindern, um günstigen Wohnraum zu erhalten, wie sie es ausdrücken. Doch die Zeichen stehen auf Konfrontation. „Wir haben Anzeige erstattet und wollen die Räumung veranlassen“, sagte Rechtsanwalt Norbert Monschau der Rundschau. Er vertritt die Gewerbepark Hüsten GmbH“, Eigentümerin des Hauses.

 

Die ehemaligen Mieter, ein Ehepaar, war im Juni vom Amtsgericht zur Räumung der Wohnung verurteilt worden, vorigen Donnerstag erfolgte schließlich die Zwangsräumung. Nach dem Abbruch will die Firma an gleicher Stelle zwei Wohnhäuser errichten. Den Mietern seien vor der Kündigung „erhebliche Umzugsbeihilfen“ in vierstelliger Höhe angeboten worden. Doch dies sei ebenso abgelehnt worden wie der Kauf einer Wohnung in dem Neubau zu einem „geminderten Kaufpreis“ oder aber die Vermietung zu „erheblich subventionierten“ Konditionen.

 

Im März 2013 hatte die Stadt eine Abbruchgenehmigung erteilt. Das Haus sei gar nicht abbruchreif, behaupten die Besetzer eisern. Nun ließ die Gewerbepark Hüsten GmbH mitteilen, auch die gekündigten Ex-Mieter hätten Kauf, Abbruch und Neubau des Gebäudes geplant. Entsprechende Unterlagen lägen vor. Laut Eigentümerin wird sich der Wohnraum durch die Neubauten von 141 auf 301 Quadratmeter erhöhen. (tho)