Ein Feuerwehrmann legt einen Brand in einem bewohnten Flüchtlingsheim, gesteht die Tat - und muss nicht in Haft. Es gebe keinen politischen Hintergrund, so die Staatsanwaltschaft.
Nach dem Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft im westfälischen Altena sind zwei Männer wegen des Verdachts auf schwere Brandstiftung festgenommen worden, darunter ein Feuerwehrmann. Die jungen Männer aus der Nachbarschaft gaben in Vernehmungen zu, am vergangenen Samstag einen Anschlag auf das Wohnhaus verübt zu haben, wie die Polizei in Hagen am Freitag mitteilte. Demnach legte der 25-jährige Feuerwehrmann auf dem Dachboden das Feuer mit Benzin, während sein zwei Jahre jüngerer Komplize Schmiere stand. Als Motiv gab der Feuerwehrmann an, keine Flüchtlinge in seinem Wohnumfeld haben zu wollen. Verletzt wurde bei dem Anschlag niemand, es entstand aber ein Sachschaden von 20 000 Euro.
In einer gemeinsamen Erklärung von Polizei und Staatsanwaltschaft heißt es lapidar: "Da weiterführende Haftgründe nicht vorlagen, wurden die jungen Männer im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen." Gegenüber der Bildzeitung erklärte der zuständige Staatsanwalt Bernd Maas, die Tat habe einen fremdenfeindlichen, aber keinen rechtsradikalen Hintergrund. Die Gründe seien persönlich, aber nicht politisch.
Auch wenn der Brandstifter und sein Komplize wissentlich ein bewohntes Haus in Brand stecken wollten, während darin Menschen schliefen, wird nicht etwa wegen versuchten Mordes ermittelt, sondern lediglich wegen schwerer Brandstiftung.
Besuchern der Flüchtlingsunterkunft war am 4. Oktober der Qualmgeruch aufgefallen, als sie die gerade in der Kleinstadt eingetroffenen Flüchtlinge begrüßen wollten. Die sieben syrischen Asylsuchenden waren erst am Freitag in das Wohnhaus eingezogen. Die Flüchtlinge wurden in anderen Unterkünften untergebracht.
jgö/dpa