Dresden und Leipzig - Zahl der Pegida-Demonstranten steigt

Erstveröffentlicht: 
22.09.2015

Die Anhängerschar der Dresdner Pegida-Bewegung wächst wieder. Am Montagabend beteiligten sich nach Schätzung von Reportern mehr als 7.500 Menschen an einem Demonstrationszug durch das Zentrum der sächsischen Landeshauptstadt. Pegida-Mitgründer Lutz Bachmann bezeichnete bei seiner Ansprache auf dem Theaterplatz Asylbewerber als Invasoren. Mitgliedern der Bundesregierung unterstellte er strafbares Verhalten.

 

Nach einer Auszeit im Sommer und zwischenzeitlich geringerem Zuspruch wächst jetzt der Zuspruch für Pegida in Dresden wieder. Am vergangenen Montag hatten die selbst ernannten europäischen Patrioten gegen die Islamisierung des Abendlandes Schätzungen zufolge etwa 5.000 Menschen in Dresden mobilisiert. Die Polizei machte zuletzt keine Angaben mehr zur Anzahl der Teilnehmer. Die erste Pegida-Demonstration fand im Oktober 2014 in Dresden statt. Zu ihren Hochzeiten gingen mehr als 20.000 Menschen auf die Straße.

 

Legida marschiert ab jetzt am Mittwoch


Auch in Leipzig demonstrierte am Montag wieder der Pegida-Ableger Legida. Die Stadt hatte den Marsch im Stadtzentrum wegen fehlender Polizeikräfte beschränkt. Durch Sitzblockaden von Gegnern verkürzte sich die Route dann nochmals auf nur noch gut einen halben Kilometer. Nach Angaben der Polizei wurde eine Blockade geräumt. Angaben zur Zahl der Teilnehmer bei den jeweiligen Kundgebungen gab es nicht. Die "Leipziger Volkszeitung" berichtete unter Berufung auf Schätzungen von bis zu 900 Legida-"Spaziergängern" und 1.500 Gegnern.

 

Zwischen beiden Seiten flogen den Angaben zufolge Äpfel und Plastikflaschen. Als Legida-Gegner auch Glasflaschen warfen, wurde laut Polizei eine Frau verletzt und vor Ort behandelt. Ein weiterer Polizist stürzte vermutlich ohne Fremdeinwirkung und kam ins Krankenhaus. In einer ersten Bilanz registrierte die Polizei in Leipzig fünf Verstöße gegen das Versammlungsgesetz, zwei Fälle von gefährlicher Körperverletzung sowie eine Anzeige wegen Landfriedensbruchs. Am Montag vergangener Woche hatte es bei den Demos von Legida und Gegnern in Leipzig Krawalle gegeben, bei denen zwei Polizisten leicht verletzt wurden.

Bereits für diesen Mittwoch kündigten die Legida-Organisatoren eine weitere Kundgebung in der Messestadt an. Legida-Chef Markus Johnke zufolge soll jetzt an jedem Mittwoch auf dem ganzen Leipziger Innenstadtring demonstriert werden. Bislang hatten Pegida, Legida und weitere Ableger ihre Rundgänge traditionell montags veranstaltet.