16. Januar: Antifaschistische Infotische in Weissach und Leonberg

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Mit regelmäßigen faschistischen Übergriffen auf MigrantInnen und alternative Jugendliche, mit bekannten Nazitreffpunkten und häufigen rechten Feiern stellt die Region um Leonberg bei Stuttgart bislang eine Gegend dar, in der sich Nazis  größtenteils unbehelligt bewegen und problemlos kollektiv ihre menschenverachtende Ideologie ausleben können. Zuletzt fand in Weissach bei Leonberg im August 2009 eine Grillfeier  mit 60-70 anwesenden Nazis  statt, die aus den Kreisen des neonazistischen "Blood and Honour" Netzwerks organisiert wurde.

Wir wollen uns diese Provokationen nicht länger bieten lassen und organisieren am Samstag, den 16. Januar antifaschistische Infotische um 11:00 Uhr  auf dem Weissacher Marktplatz und anschließend um 13:00 Uhr am Leonberger Bahnhof.

 

Gemeinsam mit Jugendlichen aus der Region wollen wir so einerseits den ersten Schritt für den Aufbau antifaschistischer Strukturen in der Region tun, indem wir gemeinsam aufzeigen, dass den Faschisten die Straße, als Raum der politischen Auseinandersetzung sehr wohl streitig gemacht werden kann. Zudem geht es uns natürlich um das Aufklären über die Zustände vor Ort und deren Hintergründe, über antifaschistische Handlungsmöglichkeiten und um das Aufzeigen von fortschrittlichen, antifaschistischen Perspektiven

 

Kommt zahlreich und unterstützt uns in Weissach und Leonberg! Zeigen wir den Nazis gemeinsam, dass die Straße nicht ihnen und ihrer menschenverachtenden Ideologie gehört.

Es ist höchste Zeit, die AntifaschistInnen eben jener Regionen um Stuttgart, in denen Faschisten ungestört ihre Hetze verbreiten, praktisch zu unterstützen!


Antifaschistische Infotische

Samstag, 16. Januar

11:00 Uhr Weissach - Marktplatz

13:00 Uhr Leonberg - Bahnhof

 

Treffpunkt für eine gemeinsame S-Bahnfahrt ab Stuttgart Hauptbahnhof:

10:00 Uhr S-Bahn Gleis 102

 

 

Hier noch der Text des in der Region im Vorhinein verteilten Flugblattes:


Naziumtrieben entgegentreten!

 

 Es ist offensichtlich, dass faschistische Kräfte und Strukturen im gesamten Bundesgebiet schon seit längerem am Erstarken sind. Kaum eine Woche vergeht ohne Naziaufmarsch, rechte Übergriffe, oder neue Erkenntnisse über sonstige Naziaktivitäten in der BRD.

Insbesondere die faschistische NPD, ein anwachsendes Sammelbecken für Nazis und Rassisten verschiedener Strömungen, tritt dabei als aufstrebende Struktur hervor. Sie schafft als Partei immer mehr Möglichkeiten, die menschenverachtende Propaganda der rechten Hetzer zu verbreiten und diese auf Straßen, in Köpfen und in Parlamenten präsent zu machen. Sie übernimmt eine Führungsrolle in der rechten Bewegung.

Direkt und indirekt mitgetragen werden diese Entwicklungen von rechten Schlägern, die sich im Umfeld der organisierten Nazis bewegen. Sie setzen die Hetze ganz praktisch auf der Straße um, indem sie diejenigen terrorisieren, die nicht in ihr antisemitisches, nationalistisches und rassistisches Weltbild passen.

So auch in der Region um Leonberg. Hier sammeln sich schon seit Jahren rechte Schläger und wüten in regelmäßigen Abständen um sich. Opfer ihrer Übergriffe sind dabei linke, alternative Jugendliche und MigrantInnen. Auf dem Rutesheimer Fleckenfest 2007 bespielsweise attackierten mehrere Nazis Jugendliche brutal mit Schlägen, Tritten und Schlaggegenständen, weil diese mit "Nazis Raus!"-Rufen gegen die Anwesenheit der Faschisten protestierten. Ein Jahr später, im Mai 2008 griffen 6 Nazis auf dem Partnerstadtfest in Weissach eine Migrantin und ihren Freund an und schlugen beide krankenhausreif. Dies sind nur zwei besonders herausragende Fälle der letzten Jahre.

Wir werden nicht abwarten, bis die Faschisten sich hier einen Raum geschaffen haben, der für Andere zur Angstzone wird. Es gilt den rechten Schlägern die Straße, ihren Raum der politischen Auseinandersetzung, streitig zu machen. Aufklärung, Zivilcourage und eine intensive Debatte zu den Wurzeln der rechten Weltanschauung müssen sich dabei gegenseitig ergänzen.

Als einen ersten Schritt, um dies praktisch werden zu lassen, organisieren wir am Samstag, den 16. Januar antifaschistische Infotische in der Region.