In der Berliner S-Bahn griff ein Neonazi einen Bundespolizisten an, nachdem dieser ihn wegen seiner menschenverachtenden Äußerungen ermahnt hatte. Der Angreifer war polizeibekannt – gegen ihn lag ein Haftbefehl wegen der Erschleichung von Leistungen in 21 Fällen vor.
Extrem rechte Parolen riefen einen Bundespolizisten zu Beginn der Woche in der Berliner S-Bahn auf den Plan. Auf dem Weg zur Arbeit fiel dem Beamten in der S 3 von Friedrichshagen nach Ostkreuz ein Mann auf, der sich am Telefon mehrfach menschenverachtend äußerte. Deshalb schritt er ein und versuchte die Identität des Neonazis festzustellen. Damit war dieser keineswegs einverstanden: Er griff den Polizisten umgehend an, würgte sein Opfer und holte zu einem Faustschlag aus.
Gemeinsam mit einem Zeugen überwältigte der Bundespolizist, der nach eigener Aussage unverletzt blieb und später seinen Dienst aufnehmen konnte, den Schläger. Die Zeit bis zum Eintreffen der mittlerweile alarmierten Kollegen musste der 27-Jährige in Handschellen verbringen. Die Streife nahm in anschließend mit auf die Wache, wo sich die nächste Überraschung offenbarte.
Denn gegen den Festgesetzten, der über keinen festen Wohnsitz verfügt, lag ein Untersuchungshaftbefehl wegen Erschleichens von Leistungen in 21 Fällen vor. Laut einer Pressemitteilung der Polizei (http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/70238/3111299) wurde der Gesuchte in den zentralen Polizeigewahrsam überführt. Ihn erwartet nun außerdem ein Strafverfahren wegen Körperverletzung, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte sowie wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.