Brandanschläge auf vier Rechtsradikale Linke fackeln Wagen von Neonazis ab

Feuerwehrleute löschen an der Heukoppel in Bramfeld einen brennenden VW. Das Auto gehört einem Rechtsradikalen. Foto: Marius Röer
Erstveröffentlicht: 
02.09.2015

Sie zerstachen Reifen, schlugen Scheiben ein und legten Feuer: Eine Gruppe „Antifa heißt Angriff“ hat sich zu Anschlägen auf Fahrzeuge und Häuser von vier Hamburger Neonazis bekannt.


„In Vorbereitung auf den Naziaufmarsch am 12.9. haben wir in der Nacht zu Montag bekannten Hamburger Neonazis Besuche abgestattet“, heißt es in dem per E-Mail übersandten Bekennerschreiben. Betroffen waren Jan H. und Torben K. in Bramfeld, Denis A. in Wilhelmsburg und Willi W. in Farmsen-Berne. Der Staatsschutz des Landeskriminalamts (LKA) ermittelt.

Auch am Dienstag noch feilten Juristen der Hamburger Polizei an einer Verbotsverfügung für den „Tag der Deutschen Patrioten“ am Sonnabend, den 12. September. Hooligans und Rechtsradikale aus ganz Deutschland wollen an diesem Tag in Hamburg gegen Ausländer und den Islam demonstrieren. Die Polizei rechnet mit bis zu 20.000 Gegendemonstranten und will bis zu 5000 Polizisten aufbieten, um Gewalt zu verhindern.

Unterdessen giftete Neonazi Thorsten de Vries (54) gestern bei Facebook über die MOPO-Berichterstattung: „Wir werden uns weder durch aktuelle Anschläge, noch durch Titelseiten-Terror der Morgenpost von unserem geraden Weg abbringen lassen. Am 12. September entern wir Hamburg.“ De Vries gilt als Mit-Organisator des Neonazi-Aufmarschs. Anmelder der Demo aber ist er nicht.

Der mehrfach vorbestrafte Gewalttäter drohte der MOPO unverhohlen: „Normalerweise müsste es dafür noch auf die Fresse geben. Man sieht sich immer zwei Mal im Leben.“