Rosenheim – keine Stadt für Nazis

Erstveröffentlicht: 
30.08.2015

Am Samstag, den 29. August demonstrierte die rechtsextreme Partei Die Rechte in Rosenheim. Zuvor hatte Peter Meidl (Stellvertretender Kreisvorsitzender Die Rechte Rosenheim) wochenlang auf zahlreichen rechten Kundgebungen und Demos Werbung für „seine“ Demo in Rosenheim gemacht. Circa 100 Personen folgten seinem Aufruf und trafen wie immer unpünktlich am Bahnhof in Rosenheim ein.

Die Polizei hatte hier einen Kessel aus Hamburger Gittern aufgebaut, in dem sich die Rechten versammelten. Als Victoria G. (Freundin von Phillip Hasselbach) die Kundgebung eröffnete, zog eine große Gruppe AntifaschistInnen die Aufmarschstrecke der Nazis mit lauten „Siamo Tutti Antifascisti! – Wir sind alle Antifaschisten!“ rufen entlang und ließen sich zu einer großen Sitzblockade nieder. Die Polizei schien sichtlich überrascht und stellte sich vor der Blockade auf. Währenddessen hielt Phillip Hasselbach (Kreisvorsitzender Die Rechte München) nahezu die gleiche Rede, die er schon bei den zahlreichen Die Rechte Kundgebung in München gehalten hatte.

 

Nach einiger Zeit stellten sich die Neonazis zur Demonstration auf, was kleinere Gruppen an Gegendemonstranten zum Anlass nahmen sich zu weiteren Sitzblockaden in den Nebenstraßen zusammenzuschließen. Diesmal reagierte die Polizei schneller und räumte die ersten zwei Sitzblockaden gewaltsam. Jedoch entstanden schon die nächsten Blockaden, so dass den Nazis nur noch eine Route zum Marschieren blieb. Auf dieser Strecke wurden dann mit Sprechchören wie „Nationaler Sozialismus jetzt!“ und „Wir sind das Volk“ los marschiert.

 

Nach hundert Metern war dann jedoch Schluss und die Neonazis standen sich erst einmal eine weile die Beine in den Bauch. Denn erneut saßen zahlreiche Menschen auf der Straße und verhakten sich zu einer Blockade. Nachdem Phillip Hasselbach mehrfach mit der Einsatzleitung diskutiert und eine Räumung der Sitzblockade gefordert hatte, ging es doch wieder zurück zum Bahnhof. Hier versuchten die Nazis eine Demo im nahegelegenen Kolbermoor anzumelden, um den Gegenprotest zu umgehen. Dies wurde ihnen jedoch von der Polizei nicht genehmigt, so dass erneut eine Kundgebung vor dem Bahnhof angemeldet wurde.

 

Hier sprachen als Redner: Peter Meidl dem aus noch unbekannten Gründen der Taxischein entzogen wurde, Nadine Hofmann (Stellvertretende Landesvorsitzende Die Rechte), Manfred Waldukat (Stellvertretender Landesvorsitzender NPD) und Dan Eising (Aktivist des Kreisverbandes „Die Rechte“ Nürnberg). Die Reden waren von Hetze gegen Flüchtlinge, die Regierung, Politiker und Gegendemonstranten geprägt. So forderte unter anderem Peter Meidl den sofortigen Rücktritt der Bundesregierung, da diese „das Volk“ nicht vertreten würde.

 

Verbindungen zwischen Pegida München und Die Rechte

Zahlreiche Teilnehmer der Kundgebung waren in den vergangen Wochen Teilnehmer der montäglichen Pegida München Aufmärsche. Darunter zum Beispiel: Susanne H. (Organisatorin Pegida Bregenz), Jan R. und Marion B. Dies zeigt deutlich wie schon bei der Kundgebung des III. Wegs am 15. August, dass große Teile der Münchner Pegida Bewegung dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen sind.

 

In letzter Zeit läuft es nicht gut für Die Rechte um Phillip Hasselbach. In der vorherigen Woche war eine Kundgebung in München von zahlreichen Gegendemonstranten niedergebrüllt worden, so das kein Wort der rechten Propaganda zu verstehen war und nun die Demo pleite ihn Rosenheim.

Zur Gegendemo hatten zahlreiche Organisationen, Vereine und Parteien aufgerufen die sich zusammen im Bündnis Rosenheim nazifrei bündeln. Es gilt Danke an die BürgerInnen und Bürger aus Rosenheim und Umgebung zu sagen die gezeigt haben das sie Antifaschismus leben und die Nazis blockiert haben.