Auf die Flüchtlingsunterkunft in Böhlen ist geschossen worden. Wie erst jetzt bekannt wurde, hatten Unbekannte am Samstag und Sonntag mehrfach auf das Gebäude gefeuert. Das auf extremistische Straftaten spezialisierte Operative Abwehrzentrum (OAZ) hat die Ermittlungen übernommen.
Leipzig. Auf die Notunterkunft für Flüchtlinge in Böhlen – gut 15 Kilometer südlich von Leipzig – ist am vergangenen Wochenende mehrfach geschossen worden. Nach Angaben eines Leipziger Polizeisprechers ereigneten sich die Attacken in der Nacht zum Samstag gegen 0.10 Uhr und in der Nacht zum Sonntag um 0.40 Uhr.
Personen seien nicht verletzt worden, es habe allerdings Beschädigungen am Gebäude gegeben. Das auf extremistische Straftaten spezialisierte Operative Abwehrzentrum (OAZ) der sächsischen Polizei habe die Ermittlungen inzwischen aufgenommen. Nähere Angaben wurden aus taktischen Gründen nicht gemacht.
Das Flüchtlingsheim in der nordsächsischen Kleinstadt verfügt derzeit über 180 Plätze. Das ehemalige Hotel im Plattenbaustil gehört einem früheren Funktionär der rechtsextremen Republikaner und ist deshalb umstritten. Ursprünglich sollten dort nur bis Ende Mai Flüchtlinge untergebracht werden. Angesichts des anhaltenden Stroms von Asylbewerbern wurde die Frist aber bis zum 31. Juli verlängert.