Am Sonntag, den 15. 03., fand der nunmehr vierte SBH-GIDA Aufmarsch in Villingen statt. Das Offene Antifaschistische Treffen Villingen-Schwenningen (OAT VS) hatte bereits ab 13:00 Uhr zur einer Kundgebung auf dem Latschariplatz aufgerufen. Ungefähr 60 AntifaschistInnen folgten dem Aufruf und setzten im Zentrum der Villinger Innenstadt ein entschlossenes Zeichen gegen Rassismus und rechte Hetze.
„Uns
war es besonders wichtig heute auf dem Latschariplatz präsent zu
sein und eigene Inhalte auf die Straße zu tragen. Wir lassen uns
nicht von den SBH-GIDA Rassisten vorschreiben wann wo und wie wir auf
die Straße gehen!“ sagte Michaela Hörlin vom OAT VS dazu.
Die
Reden des Antimilitaristischen Treffens VS und des Offenen
Antifaschistischen Treffens VS thematisierten unter anderem die
Ursachen, die Menschen zur Flucht zwingen und welche Möglichkeiten
es gibt gegen Nazis aktiv zu werden. Außerdem gab es noch einen
Redebeitrag der Förderation der ArbeiterInnen aus der Türkei in
Deutschland (ATIF).
Ein aufgebauter Infotisch bot interessierten
PassantInnen eine breite Palette an antifaschistischer Lektüre und
einen Überblick zu aktuellen Mobilisierungen. Zusätzlich zeigte
eine Stellwand mit Kurztexten und Bildern Tipps und Tricks zum Thema
„Aktiv werden gegen Nazis“.
Gegen 14:30 verlagerte sich der
Protest dann auf den Münsterplatz, direkt gegenüber der SBH-GIDA
Kundgebung. Dort zeigten zwischenzeitlich bis zu 200 Menschen
lautstark, dass sie Rassismus und Rechtspopulismus nicht
tolerieren.
Zeitgleich
zu den Protesten auf dem Münsterplatz veranstaltete das
Bündnis „No PEGIDA VS“ einen „Friedensmarsch“ durch die
Villinger Innenstadt. Nach dem Ende dieser Demonstration schlossen
sich einige ihrer TeilnehmerInnen den Protesten auf dem Münsterplatz
an.
Als sich die ersten SBH-GIDA Anhänger sammelten, war schnell ersichtlich, dass eindeutige Nazis aus dem Dreiländereck den Großteil der Versammlung stellten.
Zum ersten mal hatte sich die SBH-GIDA im Gespann mit PEGIDA Dreiländereck einen Sonntag ausgesucht, der Grund dafür, das ermöglichen einer überregionalen Anreise und sich dadurch eine höhere Teilnehmerzahl erhofften. Tatsächlich lag die Beteiligung mit ca. 100 Personen jedoch nur etwas höher als bei den letzten Aufmärschen.
Hauptredner bei dem extrem rechten Aufmarsch war dieses mal Michael Mannheimer, ein Rassist, Verschwörungstheoretiker und Geschichtsverdreher.
Mit einer selbst gebastelte Standarte, welche aus einer BRD Fahne und einer Reichskriegsfahne bestand, wurde nochmals deutlich gezeigt welches politische Klientel den Aufrufen von SBH-GIDA folgt.
Nach Auflösung der PEGIDA Kundgebung zogen, auf der Suche nach AntifaschistInnen oder Andersdenkenden, vereinzelte Gruppen von Nazis durch die Stadt.
Der heutige Tag zeigte mal wieder deutlich, dass es sich bei den Kundgebungen von SBH-GIDA keineswegs um Proteste besorgter Bürger handelt, sondern um den Versuch von Faschisten in Villingen-Schwenningen einen Fuß auf die Straße zu bringen.
Das dürfen und werden wir jedoch auch in Zukunft nicht zu lassen.