Erstaufnahme von Asylsuchenden: Sachsen braucht weitere Unterkünfte

Erstveröffentlicht: 
06.02.2015

Dresden/Schneeberg/Görlitz. Sachsen bringt Asylbewerber vorübergehend in einer Turnhalle auf dem Gelände der ehemaligen Jägerkaserne in Schneeberg unter. „Die Belegung der Turnhalle ist eine temporäre Notmaßnahme zur Vermeidung von Obdachlosigkeit über das Wochenende. Sie dient dazu, neu ankommende Asylbewerber menschenwürdig unterzubringen“, teilte die Landesdirektion Sachsen am Freitag mit. Wegen der wachsenden Einreisezahlen seien die Kapazitäten der Erstaufnahmeeinrichtung mit rund 2300 Plätzen vollständig ausgeschöpft, hieß es. Allein in der vergangenen Woche habe der Freistaat 621 Asylbewerber aufgenommen.

 

Auch ein Gebäude am Görlitzer Flugplatz soll künftig zeitweilig zur Aufnahme von Flüchtlingen dienen. Das Haus wurde bisher von der Polizeidirektion Görlitz genutzt und kann knapp 140 Asylbewerber beherbergen, teilte die Landesdirektion mit. Man arbeite mit Hochdruck daran, das Gebäude in Görlitz herzurichten und einen Wachdienst, Verpflegung und soziale Betreuung sicherzustellen.

Die sächsische Erstaufnahmeeinrichtung hat ihren Sitz in Chemnitz und verfügt über eine Außenstelle in Schneeberg. Dort werden alle im Freistaat ankommenden Asylbewerber zuerst untergebracht, bevor sie in die Landkreise und kreisfreien Städte verteilt werden. Die Stadt Görlitz hält derweil an der dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen fest, die bereits die Erstaufnahme absolviert haben. Das gab die Kommune am Freitag bekannt. Auch in Annaberg-Buchholz sind Asylbewerber ausschließlich in Wohnungen statt in Heimen untergebracht.