2014 jähren sich gleich mehrere Schandtaten der deutschen Geschichte: 1914 die Kriegserklärung, die zum ersten Weltkrieg geführt hat, der Beginn der deutschen Kolonialpolitik vor 130 Jahren, sowie der Genozid an den Herero im Jahre 1904. Wir haben dies zum Anlass genommen, unsere Meinung zur Gedenkpolitik der Stadt Heidelberg kund zu tun und die Bismarcksäule mit roter Farbe beschmiert.
Bismarck ist zwar für den ersten Weltkrieg und den Genozid an den Herero zu früh gestorben, jedoch war er maßgeblich am Beginn des deutschen Kolonialismus beteiligt und seine Name ist untrennbar mit der Nationalstaatsbildung verbunden. Er hat mit seiner Politik für beide Ereignisse die Weichen gestellt. Aber auch sonst gibt es genügend Gründe Bismack scheiße zu finden: Mehrere Kriege und die Sozialistengesetzte sind nur die prominenten Beispiele. Genügend Gründe also seine Büste mit Farbbomben zu beschmieren.
Wir finden es unerträglich, dass die Stadt Heidelberg einem Kriegstreiber, Antidemokraten und Kolonialistenschwein ehrt!
Wir fordern die Stadt auf, die Büste mit einer von Ferdinand Cohen-Blind zu ersetzen und Bismarckplatz und -säule entsprechend umzubenennen!
Cohen-Blind hatte 1866 mit einem Attentat auf Bismarck versucht den deutschen Krieg zu verhindern. Sein Vater, Karl Blind, war republikanisch gesinnter 1848er-Revolutionär, der wegen "radikaldemokratischer Umtriebe" von der Universität Heidelberg geschmissen wurde.