Brandanschläge - Mehr Attacken auf Polizeifahrzeuge

Erstveröffentlicht: 
30.07.2014

Nach der jüngsten Anschlagserie auf Fahrzeuge hat die Polizei eine neue Ermittlungsgruppe eingerichtet. Feuerteufel haben in diesem Jahr schon 135 mal Autos attackiert. “2014 ist erneut mit einer Zunahme von Brandstiftungen zu rechnen”, sagt Grünen-Innenexperte Benedikt Lux (33). Denn 2013 gab es insgesamt 249 Fälle, im Jahr davor 243. Aber sie liegen immer noch deutlich unter dem Rekordjahr 2011 mit 403 Attacken. Damals war Innensenator Frank Henkel (50, CDU) noch Oppositionschef, klebte im Wahlkampf Brand-Plakate (“Muss Berlin das verstehen?”).

 

“Henkel hatte versprochen, sich des Problems anzunehmen. Doch bis heute hat er nicht geliefert”, kritisiert Grünen-Politiker Lux. “Gut 20 Prozent der brennenden Autos stuft die Polizei als politisch motivierte Straftaten ein. Es gibt keine politische Rechtfertigung für diese Straftaten.” Die überwiegende Mehrheit scheine andere Hintergründe zu haben: Versicherungsbetrug, Beziehungsstreit, pure Zerstörungslust.

 

Anschläge auch gegen die Polizei


Nach ruhigen Jahren nehmen die Zündler jetzt auch wieder Polizeifahrzeuge ins Visier: Es gab im ersten Halbjahr vier Anschläge in Neukölln, Reinickendorf, Pankow – die Fahrzeuge parkten meist auf Dienstgelände.

 

“Mit großer Sorge sieht der Senator die jüngste Anschlagserie, insbesondere auf Gelände und Fahrzeuge der Berliner Polizei.” Am 14. Juli wurde eine neue Ermittlungsgruppe (EG “Nord” eingerichtet, die sich mit dem Phänomen befasst.

Innenexperte Lux: “Um das Problem in den Griff zu bekommen, muss der Verfolgungsdruck ausdauernd angelegt werden. Ermittlungen sollten in alle Richtungen gehen. Schnellschüsse helfen nicht. Zudem gilt es, verstärkt an die Wachsamkeit der Bevölkerung zu appellieren.”