Demonstranten protestieren gegen Burschentag

Eine Kolonne Burschenschafter zieht mit Fackeln den Berg hoch zum Burschenschaftsdenkmal in Eisenach
Erstveröffentlicht: 
15.06.2014

Eisenach

Rund 250 Menschen haben in Eisenach friedlich gegen das diesjährige Treffen der Deutschen Burschenschaft, den sogenannten Burschentag demonstriert.

 

Die zumeist linksgerichteten Demonstranten kritisierten den umstrittenen Dachverband konservativer Studentenverbindungen als "faschistischen und sexistischen Haufen" und forderten dessen Auflösung. Redner riefen die Eisenacher dazu auf, sich mit ihren Gästen kritisch auseinander zu setzen. Der größte Teil der Demonstranten war aus verschiedenen deutschen Universitätsstädten angereist wie Göttingen, Marburg und Bremen. Eine Sprecherin der Polizei sagte, die Demonstranten seien laut, aber friedlich und kooperationsbereit: "Unser deeskalierendes Konzept geht auf."

 

Kritiker werfen Burschenschaft ungenügende Abgrenzung vor

Der Deutschen Burschenschaft wird seit Jahren vorgeworfen,  nicht entschieden gegen rechtsextreme Umtriebe in den eigenen Reihen vorzugehen. Die Wartburg-Stiftung hatte den Burschenschaftern dieses Jahr erstmals untersagt, einen Festakt auf der Wartburg abzuhalten. Die Deutsche Burschenschaft hält ihr Jahrestreffen seit der Wende in Eisenach ab. Es dauert noch bis Sonntag.

 

Burschenschafter ziehen mit Fackeln los

 

Am Freitagabend hatten sich die Teilnehmer des Burschentages zum traditionellen Fackelmarsch versammelt. Nach Angaben der Polizei marschierten rund 250 Burschenschafter mit Fackeln und – wegen der Waldbrandgefahr – mit Wassereimern zum Burschenschaftsdenkmal. Dort hielten sie ein Totengedenken ab und sangen alle drei Strophen des Deutschlandlieds. Der Fackelzug gehört zu den festen Riten des Burschentages.