Veranstaltung: “Mursi gestürzt – der ara­bis­che Früh­ling gerettet?”

Flyer

“Mursi gestürzt – der ara­bis­che Früh­ling gerettet?”
Zur aktuellen Lage in Ägypten. Vor­trag von Dr. Matthias Küntzel (Hamburg)

Sam­stag, 17. Mai 2014
18.00 Uhr
Galerie im Filmhaus, Mainzer Str. 8, Saarbrücken

 

Gott ist unser Streben, der Prophet unser Führer, der Koran unsere Ver­fas­sung, der Dji­had unser Weg und für Gott zu ster­ben unser höch­stes Ziel” – diese Parolen fassen das Pro­gramm der 1928 gegrün­de­ten Mus­lim­brud­er­schaft zusammen.

Als 2011 der “ara­bis­che Früh­ling” auch Ägypten erre­ichte und die Abset­zung des Dik­ta­tors Mubarak erzwang ver­fügte die ägyp­tis­che Mus­lim­brud­er­schaft über mehr als 500.000 Mit­glieder und war somit die stärk­ste poli­tis­che Grup­pierung im Land.

 

Im Juni 2012 wurde ihr Kan­di­dat Mohammed Mursi zum neuen ägyp­tis­chen Präsi­den­ten gewählt. Genau ein Jahr später gin­gen mehrere Mil­lio­nen Ägypterin­nen und Ägypter auf die Straße, um die Abset­zung Mur­sis zu erzwingen.

Das ägyp­tis­che Mil­itär, das Mursi ver­haften ließ, ging gle­ichzeitig mit mas­siver Gewalt gegen die Mus­lim­brüder vor: Mehr als 1000 Mit­glieder dieser Organ­i­sa­tion kamen bei dem Machtkampf von Som­mer 2012 ums Leben; mehr als 100 Polizis­ten wur­den getötet.

Inzwis­chen hat die neue Führung Ägyptens die Mus­lim­brud­er­schaft zu einer ter­ror­is­tis­chen Organ­i­sa­tion erk­lärt und verboten.

Sind damit Per­spek­tiven für eine säku­lare Wen­dung in Ägypten eröffnet? Oder hat endgültig die Kon­ter­rev­o­lu­tion über den ara­bis­chen Früh­ling gesiegt? Welche Per­spek­tiven zeich­nen sich derzeit für Ägypten, dem Kern­land der ara­bis­chen Welt, ab? Und was wird aus der Mus­lim­brud­er­schaft – der immer noch wichtig­sten islamistis­chen Organ­i­sa­tion der Welt?

 

Dr. Matthias Küntzel ist Poli­tik­wis­senschaftler und His­toriker und lebt in Ham­burg. Er ist assozi­iertes Mit­glied des Vidal Sas­soon Inter­na­tional Cen­ter for the Study of Anti­semitism (SICSA) der Hebräis­chen Uni­ver­sität Jerusalem. Seit 2001 recher­chiert und pub­liziert Küntzel haupt­säch­lich über Anti­semitismus, Anti­semitismus im Islam, Islamis­mus, Islamis­mus und Nation­al­sozial­is­mus, Iran sowie die deutsche und europäis­che Nahost– und Iran­poli­tik. Sein pub­lizis­tis­ches Werk umfasst zahlre­iche Mono­gra­phien und Auf­sätze, darunter Der Weg in den Krieg – Deutsch­land, die NATO und das Kosovo (Berlin, 2000) und Dji­had und Juden­hass (Freiburg, 2002). Küntzels aktuelles Buch Deutsch­land, Iran und die Bombe. Eine Ent­geg­nung – auch auf Gün­ter Grass erschien 2012 im LIT-Verlag. Für sein Engage­ment gegen den Anti­semitismus wurde er 2011 mit dem Paul Ehrlich – Gün­ther Schw­erin Men­schen­recht­spreis der amerikanis­chen Anti-Defamation League (ADL) ausgezeichnet.

Web­seite des Ref­er­enten mit zahlre­ichen Artikel: www.matthiaskuentzel.de

 

Eine Ver­anstal­tung in Koop­er­a­tion mit Cri­Think! e.V. — Gesellschaft zur Förderung des kri­tis­chen Denkens und Han­delns und der Heinrich-Böll-Stiftung Saar