Seit 2011 existiert mit Backup in Dortmund eine Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt. Deren wissenschaftliche Leiterin, die Diplom-Politologin Claudia Luzar, wurde Ende April entlassen. Das hat zu Diskussionen und Spekulationen geführt – auch auf diesem Blog. Ich finde, es wird Zeit, die Entwicklung der Opferberatung und ihre bisherige Leitung einmal ausführlich kritisch zu betrachten. Zum Text: Der Text wurde von einer Person, die sich intensiv mit den Verhältnissen in Dortmund befasst hat, die anonym bleiben möchte. Mehrere Autoren dieses Blog haben etwaige sprachliche Eigenheiten überarbeitet. Der Text ist von der betreffenden Person in dieser Form freigegeben worden.
Für viele kam die Entlassung Luzars überraschend. Nach der Nazi-Demonstration am 1. Mai in Dortmund wurde bekannt, dass der Trägerverein der Dortmunder Opferberatung seine wissenschaftliche Leitung zum 30. April gekündigt hatte. Gründe dafür hat Hartmut Anders-Heopgen, der Vereinsvorsitzende und Arbeitgeber Luzars, bislang nicht bekannt gegeben. Deutlich wurde, dass der Verein mit Namen „BackUp-ComeBack – westfälischer Verein für die offensive Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus e.V.“ und Luzar offenbar unterschiedliche Auffassungen über die inhaltliche Ausrichtung von Opfer- und Aussteigerberatung haben. Wer die Entwicklung der Beratungsstelle schon seit Längerem verfolgt, etwas zwischen den Zeilen lesen kann und sich bei Vertrauten Luzars und Kooperationspartnern umhört, dem wird jedoch schnell klar, dass das nicht die ganze Wahrheit ist. Auch wird schnell klar, dass eine Analyse zu kurz greift, die lediglich den Blickwinkel auf eine Auseinandersetzung „Trägerverein vs. Luzar“ richtet, denn auch andere Akteure sind an der Auseinandersetzung beteiligt. Doch der Reihe nach.
Im November 2011 eröffnete unter großer Beachtung durch die Medien Beratungsstelle Backup, die ins Leben gerufen wurde, um Opfer rechter Gewalt zu beraten und zu unterstützen. Auf der Homepage heißt es: „BACK UP bietet den Opfern rechter Gewalt einen sicheren Raum, um über ihre Erlebnisse und Erfahrungen zu sprechen. Gemeinsam entwickeln wir neue Perspektiven und eröffnen neue Horizonte wie der/die Betroffene mit der Situation umgehen kann.“ Das ist ohne jeden Zweifel eine sinnvolle und gute Sache – gerade auch weil die nordrhein-westfälische Landesregierung noch wenige Jahren zuvor die Notwendigkeit solcher Beratungsstellen nicht gesehen hat. Gefördert wurde das Dortmunder Beratungsprojekt von Beginn an jährlich vom Land NRW mit 250.000 Euro und der Stadt Dortmund mit 50.000 Euro. Anders als diespezialisierten Beratungsstellen in den neuen Bundesländern, die sich zu ihrer Verwurzelung in sozialen Bewegungen bekennen, wurde Backup – ebenso wie die Beratungseinrichtung im Rheinland – jedoch nicht “von unten” etabliert, sondern von der offiziellen Politik gegründet. Das könnte ein Grund sein, warum es der Dortmunder Opferberatungsstelle schwer fällt, sich öffentlich-parteiisch auf die Seite der Opfer zu stellen, gerade weil dies häufig erfordert, auch gegen Kommunen und Behörden Stellung zu beziehen.
Mit der Beratungsstelle ist in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem die Person Claudia Luzar verbunden. Luzar hat während ihrer Arbeit für Dortmund schon immer polarisiert. Einige lobten sie für ihre Fachkenntnisse, andere meinten, eher auswendig gelernte Phrasen zu erkennen. Bei dem Namen Claudia Luzar stellen sich aber nicht nur in Dortmund bei einigen die Nackenhaare zu Berge. Schaut man sich die Vita von Frau Luzar an, fällt auf, dass sie es mit der Wahrheit nicht immer so genau nimmt. Nicht nur, dass sie entgegen ihrer eigenen Darstellung schon längst nicht mehr am Heitmeyer-Institut der Universität-Bielefeld angestellt ist. Wie von verschiedenen Stellen berichtet wird, gab sie darüber hinaus gegenüber der Stadt Dortmund, der Presse und weiteren Akteuren stets an, dass sie 1998 die Brandenburger „Opferperspektive“, die erste Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt, aufgebaut hat. Ihre einstigen Wegbegleiter wissen es indes besser. In einem kürzlich erschienen Band zum 15-jährigen Bestehen der Beratungsstelle, in dem auch die Gründungsphase beschrieben wird, wird sie mit keinem einzigen Wort erwähnt.
Nach Auskünften von früheren Weggefährten fing sie lediglich als Praktikantin in der „Opferperspektive“ an und verließ das Projekt nach diversen, ähnlich wie jetzt in Dortmund gelagerten Streitigkeiten, auch wieder relativ bald. Trotzdem konnte sie im weit entfernten NRW ihr anfängliches Praktikum bei der Beratungsstelle, das erst später in eine reguläre Stelle überging, als große Leistung verkaufen. Auch aufgrund weiterer Auseinandersetzungen, die sie in Berlin mit ehemaligen Mitstreitern hatte, kehrte sie Berliner Strukturen schließlich den Rücken. Im Ruhrgebiet konnte sie sich dann, vor allem über die personifizierte Präsentation der Opferberatungsstelle einen Ruf als „Extremismusexpertin“ aufbauen. In einem am 7. Mai erschienen Artikel in den „Ruhr-Nachrichten“ wird sie sogar als „Aushängeschild“ und als „Frontfrau im Kampf gegen Rechts“ bezeichnet. Eine Rolle, in der sie sich sichtlich wohlfühlt.
Umso verwunderlicher war es für zahlreiche Kooperationspartner der Beratungsstelle, dass Luzar seit einigen Monaten nicht mehr in den Medien präsent war. Von einer „plötzlichen Trennung”, wie die „Ruhr-Nachrichten“ schrieben, kann daher keine Rede sein. Es ist kein Zufall sein, dass Claudia Luzar seit Ende letzten Jahres kein Interview mehr im Namen der Beratungsstelle gegeben hat und sowohl auf der Homepage der Opferorganisation als auch auf deren Facebook-Seite – spätestens seit dem Winter 2013 – keine einzige Meldung mehr veröffentlicht wurde. Viel wahrscheinlicher ist daher, dass es sich um einen internen Streit handelt, der nun schon seit Monaten hinter den Kulissen ausgetragen wird und der am 30. April mit ihrer Kündigung – vorerst – ein Ende gefunden hat.
Dabei wurde schon ein paar Wochen zuvor der Konflikt im Trägerverein öffentlich ausgetragen – ein weiteres Anzeichen für einen bereits länger anhaltenden Richtungsstreit. In einem Artikel in den „Ruhr-Nachrichten“ vom 20. März bezog Dierk Borstel gegen den Verein, in dessen Vorstand er zu dieser Zeit noch Mitglied war, und die Stadt Dortmund öffentlich Stellung – damit deutete sich ein Bruch an. Borstel gab an, dass er im September 2013 erkannt haben will, dass sich vor allem die Konzepte zur Ausstiegsberatung grundsätzlich unterscheiden würden. Weil Borstel ebenso wie Claudia Luzar weiterhin mit Nazis per Du sein wollte und kritisch-professionelle Distanz dabei als hinderlich empfunden wird, der Verein nach dem Anerkennen der massiven Kritik von anderen Experten diesen Kurs aber nicht mehr fahren wollte, trat er nach Medienberichten im März als Besitzer des Vorstands zurück – ein Schlag ins Gesicht der im Verein organisierten oberen Zivilgesellschaft und in das der Stadt Dortmund. Allerdings veröffentlichte er erst zwei Monate später auf Facebook eine Erklärung zu seinem Vereinaustritt. Ob dies im Zusammenhang mit Luzars Kündigung steht, die erst wenige Tage zuvor wirksam wurde, wird nicht ganz klar. Ein Zusammenhang darf aber vermutet werden. Kurz darauf veröffentlicht auch der Vorstand des Vereins eine Erklärung zu Borstels Äußerungen und bezog Stellung. Der Vorstand bedaure, dass „nach anfänglich vertrauensvoller und guter Zusammenarbeit“, Dierk Borstel aus dem Verein und dessen Vorstand ausgetreten sei und widerspricht sodann Borstels Darstellungen in allen Punkten. Zu der Kündigung von Frau Luzar wurde indes kein Wort verloren. Sie wird nur indirekt erwähnt, als es um die Fortführung der Beratungstätigkeit von Backup ging: Diese laufe „unabhängig von personellen Entscheidungen fachkompetent, Opfer-orientiert und aufsuchend weiter.“
Wie konnte es soweit kommen? Sowohl Borstel als auch Luzar stehen ideologisch dem Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Uni Bielefeld) um Wilhelm Heitmeyer nahe, bei dem Claudia Luzar nach eigenen Angaben noch bis Ende 2013 als wissenschaftliche Mitarbeiterin angestellt war. An diesem Institut intensivierte sich damals auch ihre Freundschaft zu Dierk Borstel, der fortan in Dortmund ihre politisch-ideologische Stütze wurde und ihren Weg stets begleitete. Wie einstige Wegbegleiter hinter vorgehaltener Hand erklären, entwickelten beide dann spätestens 2009, während einer Studie über den Rechtsextremismus in der Stadt Dortmund, eine Idee, wie sie sich Beide als “Extremismusexperten” in Dortmund festsetzen und hierüber ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Borstel kam karrieretechnisch offensichtlich schneller voran und bekam Anfang 2012 eine Professur für praxisorientierte Politikwissenschaften an der Fachhochschule Dortmund. Claudia Luzar muss sich nach wie vor lediglich mit einem Lehrauftrag an der FH Dortmund begnügen. Für die Professur arbeitet sie aber schon seit einigen Jahren fleißig an ihrer Doktorarbeit mit dem Titel „Viktimisierung durch rechtsextreme Gewalt – Analyse zur Entwicklung eines sozialräumlichen und intervenierenden Ansatzes der Opferberatung“.Eigentlich wollten Dierk Borstel und Claudia Luzar den später zu gründenden Verein zu ihrem “Kompetenzzentrum Rechtsextremismus Westfalen” (KZW) ausbauen. Hierfür schrieben sie eigens ein Konzept und Borstel gab im Januar 2013 für das Land NRW sogar eine Stellungnahme ab, in der er die Struktur und Arbeit der hiesigen Mobilen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus als überholt darstellte.
Kritiker vermuteten dahinter eine Strategie, um die Landesregierung dazu zu bewegen, eher das KZW zu finanzieren anstatt die Mobilen Beratungsteams. Kritik hagelte es vor allem von antifaschistischen Initiativen, die das Konzept als inhaltlich flach klassifizierten, unter anderem, weil die gesellschaftliche Dimension von Rassismus und anderen Ungleichwertigkeitsideologien völlig ausgeklammert würde und es vielmehr um einen „Wohlfühlantifaschismus für Bürgermeister“ gehe, anstatt um echte Problemlösungen. Borstel und Luzar wollten offenbar selbst alles aus einer Hand anbieten. Da musste gegen die etablierte Konkurrenz Stellung bezogen werden. Ein Muster, dass sich derzeit zu wiederholen scheint. Die Umsetzung des KZW, zumindest wie Borstel und Luzar es vorhatten, ist jedoch gescheitert. Der Schock sitzt bei den Beiden anscheinend tief. In ihrer Verzweiflung bemühen die Beiden nun alle möglichen Leute, sie im Kampf gegen die missliebige Ausrichtung des Vereins zu unterstützen. Mit Bianca Schmolze – Bochumer Ratsfrau der Linken, und eine enge Freundin von Luzar und ehemaliges Vorstandsmitglied – und einigen Grünen aus Dortmund haben sie dann tatsächlich auch ein paar Fürsprecher finden können. Mit weitgehend inhaltlosen Erklärungen und Beiträgen versuchen jene nun gegen den Verein und die dort angesiedelten Beratungsstellen zu wettern – zum Teil aus politischem Kalkül heraus, zum Teil, weil eine enge Freundschaft zu den beiden “Extremismusexperten” besteht. Auch in den Kommentarspalten dieses Blogs findet eine Auseinandersetzung um die Deutungshoheit statt.
Doch Luzars und Borstels mediale Präsenz steht im völligen
Missverhältnis zu den realen Personen, die den beiden selbsternannten
menschenrechtlichen Nazi-Beratern kritisch gegenüberstehen. Eine Kritik
an tatsächlicher oder vermuteter Einflussnahme von Stadt- und
Parteipolitik auf die Arbeit einer Opferberatungsstelle muss gewiss
schonungslos artikuliert werden. Schließlich gehört es zu deren
selbstauferlegten Prinzipien, weisungsunabhängig zu sein. Liest man sich
die zahlreichen Stellungnahmen von Dierk Borstel und Claudia Luzar bei
Facebook durch, gewinnt man jedoch schnell den Eindruck, dass dies
lediglich ein vorgeschobenes und willkommenes Argument ist, um dem
Verein nachträglich zu schaden. Denn dass mindestens Dierk Borstel
Sympathien für die SPD hegt, ist kein Geheimnis und das Postulat der
wissenschaftlichen Unabhängigkeit hat er spätestens dann über Bord
geworfen, als er im Jahr 2012 für den Dortmunder Oberbürgermeister
Ullrich Sierau und die Polizei zentrale Argumente lieferte, die
letztlich das Verbot eines antifaschistisches Camps in Dorstfeld begründeten.
Man gewinnt den Eindruck, das ein kleiner Kreis von Leuten gegen ihr ehemaliges Alibi- und Imageaufbesserungsprojekt bzw. ihren ehemaligen Arbeitgeber zu Felde zieht, weil die andere Seite nicht mit angeblich guten Argumenten von der KZW-Idee überzeugt werden konnte. Der Widerstand gegen das KZW-Konzept der beiden “Extremismusexperten” kam offenbar nicht nur durch verschiedener Fachleute von außen, sondern auch innerhalb des im Juni 2013 in Hamm gegründeten Vereins, schien das Konzept nicht (mehr?) zu überzeugen. Die Frage ist, ob das dann eher gegen den Verein spricht oder gegen Luzar und Borstel.
Der Eindruck, den Luzar in Dortmund hinterlassen hat, war mindestens zwiespältig: Für Aufsehen sorgte ihre Neujahrsansprache im Jahr 2013 in Form eines offenen Briefes, der sich gleichberechtigt „an Neonazis, deren Gegner, Politiker, Polizei, Justiz und Medien“ wandte.
In diesem Appell gab sie nicht nur den Neonazis gute Ratschläge, wie
sie ihren „politischen Protest“ ausdrücken können, sondern wollte auch
Neonazi-Gegnern vorschreiben, wie sie auf rechte Angriffe zu reagieren
haben. Sachliche und fundierte Kritik wurde bereits von
antifaschistischen Initiativen und Bündnissen geäußert und soll deshalb
hier nicht näher rekapituliert werden – siehe dazu Artikel auf Akduell Indymedia, Alerta und Ruhrbarone.
Potenzielle Opfer von Neonazi-Gewalt fühlten sich damals genötigt,
sich von dem Beratungsprojekt zu distanzieren, das eigentlich angetreten
war, um ihnen zu helfen und eine Stimme zu geben. Diese erschreckende
Erkenntnis muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen. Das
Luzar während ihrer Arbeit für die Beratungsstelle durch eine, wie
Kritiker anmerken, äußerst distanzlose und freundlich-offene Haltung gegenüber Neonazis
auffiel – wohlgemerkt als Leiterin der Opferberatungsstelle, die sich
konsequent an den Belangen und Interessen der Betroffenen rechter Gewalt
orientieren sollte- sorgte weiter dafür, dass kein Vertrauen entstehen
konnte. Zumindest für Außenstehende zeiget Luzar wenig Distanz zu
Nazi-Tätern.
Absurd wäre es sicherlich ihr politische Sympathie für Nazis zu
unterstellen, aber mangelnde Distanz und Empathie darf man ihr ruhig zum
Vorwurf machen. Sieht so Luzars parteiliche Streitbarkeit für die Opfer
aus?
Doch nun ist die Frage interessant, wie es mit dem Verein und der Beratungsarbeit für Opfer und Ausstiegswillige weitergeht. Denn bei all der Kritik darf nicht vergessen werden, dass Rat und Unterstützung für beide Zielgruppen nach wie vor notwendig ist. Bisher haben Backup und Comeback zu der geäußerten Kritik an der Leitung keine Stellungnahme abgegeben. Seit Beginn der Auseinandersetzung liegen zwar Stellungnahmen von vielen Akteuren (Luzar, Borstel, Schmolze, Anders-Hoepgen, Verein) vor, aber die entscheidenden Projekte, um die es letztlich geht und an die sich die Kritik auch richtet – nämlich Backup und Comeback -, haben sich bisher nicht geäußert. Liegt das an professioneller Zurückhaltung oder an einem Maulkorb, den der Verein den Projekten und seinen Mitarbeitern auferlegt hat? Ist die von Borstel kritisierte städtische Einflussnahme auf die Einrichtungen vielleicht doch ein Problem? Oder gibt es andere Gründe, warum die Beratungsprojekte derzeit schweigen? Um solche Spekulationen zu vermeiden, täten die Beratungsstellen gut daran, sich endlich zu äußern. Gerade jetzt hätten sie die Chance zu beweisen, dass sie auch ohne die „Extremismusexperten“ souverän und professionell arbeiten können.
Aber auch der Verein „Backup-Comeback“ ist in der Verantwortung darzulegen, was genau sein Konzept ist und wie es in Zukunft mit seiner Arbeit weiter gehen soll. Wie passt es zusammen, dass Claudia Luzar auf Facebook erklärt, dass sie als Leiterin der Opferberatung gebeten wurde, sich um drei Aussteiger zu kümmern, der Verein in seiner Stellungnahme aber von den „voneinander getrennten Einrichtungen BackUp und ComeBack“ spricht? Wie sieht diese Trennung nun genau aus? Und was bedeutet denn, wie der Titel des Vereins ankündigt, die „offensive Auseinandersetzung“ mit dem Rechtsextremismus konkret? Und wo liegen die hier die Unterschiede zu den Ansätzen von Claudia Luzar und Dierk Borstel? Der Verein hat hierauf bislang keine klare Antwort gegeben. Eine inhaltliche Positionierung und Erläuterung der Ausrichtung sollte nun zügig erfolgen.
Es ist auch interessant, wie sich die Stadt bei Themen wie der Analyse des Rechtsextremismus verhält. Nachdem sich die ehemaligen städtischen Haus- und Hof-Wissenschaftler Borstel und Luzar aus Sicht der Stadt offenkundig ins politische Aus gedrängt haben, bleibt offen, wer ihre Nachfolge antritt. Denn das Problem mit Nazis ist in Dortmund nicht vom Tisch. Eine wissenschaftliche Expertise zum Rechtsextremismus ist daher eigentlich weiterhin nötig und wünschenswert. Die Stadt Dortmund ist wahrscheinlich schon auf der Suche nach neuen Experten. Es bleibt zu hoffen, dass die neuen Experten ihrer wissenschaftlichen Unabhängigkeit treu bleiben und auch keine Anhänger extremismustheoretischem Unsinns sind.