AfD-Wahlkundgebung massiv gestört

Erstveröffentlicht: 
12.05.2014

Polizei verweist linke Protestierer des Platzes / Wieder Teerbeutel-Anschlag auf NPD-Mann Von Jens Rometsch
Bei einer Wahlkampfveranstaltung der Alternative für Deutschland (AfD) vor dem Bundesverwaltungsgericht kam es zu massiven Störungen durch Studenten und Antifa-Aktivisten. Wie die Polizei am Wochenende mitteilte, versuchten die Gegendemonstranten zunächst, den Aufbau der Veranstaltungstechnik am Freitagabend zu verhindern. Deshalb wurden fünf Platzverweise "gegen Personen des Protestspektrums" verhängt.


Nach Beginn der Kundgebung um 19.10 Uhr standen den etwa 150 AfD-Sympathisanten 200 Gegendemonstranten gegenüber - viele mit Transparenten. Sie übertönten mit Klatschen, Jubel oder Geschrei immer wieder die Rede des AfD-Vorstandssprechers und Spitzenkandidaten zur Europawahl Bernd Lucke. Laut Augenzeugen wurden auch "Halt die Fresse"-Sprechchöre gerufen. Einige in schwarz gekleidete Jugendliche mit Basecaps und Sonnenbrillen seien eigens in Bussen angereist. Zuvor wurden in Leipzig Plakate zerstört, die auf diese Wahlkundgebung hinwiesen.


Nach Polizeiangaben mussten 50 bis 60 Gegendemonstranten zu "störungsfreiem Verhalten" aufgefordert werden. Weil sie dem nicht ausreichend nachgekommen seien, wurden sie schließlich durch Einsatzkräfte von dem Platz vor dem Bundesverwaltungsgericht in die Beethovenstraße abgedrängt. Dort konnten sie aber weiterhin "in Ruf- und Hörweite" zur Kundgebung ihren Unmut kundtun. In der Harkortstraße kam es zu Verkehrsbehinderungen. Gegen 19.50 Uhr war die Veranstaltung beendet. Im Anschluss kritisierte Leipzigs AfD-Chef Uwe Wurlitzer, dass Jugendorganisationen von SPD, Linken und Grünen bei solchen Störaktionen eine maßgebliche Rolle spielen würden. "Niederbrüllen ist keine Form des demokratischen Wettbewerbs, sondern Ausdruck von Intoleranz und Dummheit", sagte er. Aus Angst vor "Übergriffen der Antifa" habe bereits Roman Topp, AfD-Stadtratskandidat im Wahlkreis 2, seinen Wahlkampf für beendet erklärt.


In der Nacht zum Sonnabend gab es erneut einen Anschlag auf einen NPD-Stadtratskandidaten. Nach Angaben der rechtsextremen Partei wurde ein Teerbeutel in die Wohnung von Detlev Teich (Wahlkreis 6) geworfen, wobei Sachschaden entstand. Es habe sich um die 14. gewalttätige Attacke auf NPD-Leute im Raum Leipzig seit dem Beginn des Wahlkampfs gehandelt.