Ehre, Blut und Kampf“ in Schwenningen

Erstveröffentlicht: 
28.01.2014

Mit Reichskriegsflagge und israelfeindlichen Transparenten ausgestattet haben Neonazis am Samstag eine Stadtführung zur jüdischen Geschichte gestört; es kam wie berichtet zu einer Auseinandersetzung mit linken Aktivisten. Die Polizei tappt noch im Dunkeln.

 

Ein nationales Zentrum, wie es NPD-Funktionär Jürgen Schützinger im leer stehenden City-Kino einrichten wollte, ist Schwenningen erspart geblieben, weil der Besitzer nicht an die Nationaldemokraten verkaufen wollte. Dennoch ist eine rechtsextreme Szene vor Ort überaus aktiv; das ist nicht neu. Auch am Neckar werden sogenannte „patriotische Stammtische“ abgehalten; es gibt hier eine ganze Reihe brauner Sympathisanten. Schützinger kann sich in Schwenningen seit über 20 Jahren auf einen Wählerstamm verlassen, der es ihm ermöglicht, im Stadtrat und im Kreistag mitzumischen. Schon durch die kontrovers geführte Stolperstein-Diskussion im Gemeinderat Ende vergangenen Jahres hatten Schlagzeilen aus und über Villingen-Schwenningen landesweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Nun, nachdem mutmaßliche Neonazis eine Stadtführung des Historikers Michael Zimmermann für die Volkshochschule gestört haben und ihrerseits von politischen Gegnern angegriffen wurden, steht das Oberzentrum einmal mehr im Blickpunkt. rat