Magdeburg: Angriff auf Café schon vor Protest-Demo

Einsatzfahrzeuge der Polizei sichern in Magdeburg eine Demonstration ab. Am Wochenende werden tausende Demonstranten in der Stadt erwartet.
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Erstveröffentlicht: 
15.01.2014

Anlässlich der Bombardierung Magdeburgs am 16. Januar 1945 wird es am Samstag zahlreiche Demonstrationen in der Stadt geben. In der Nacht zu Mittwoch warfen Unbekannte die Scheibe eines Cafés ein, deren Betreiber angekündigt hatten, an den Protesten gegen einen Neonazi-Aufmarsch teilzunehmen.

 

Magdeburg/MZ/LÖ. Schon im Vorfeld der Demonstrationen in Magdeburg an diesem Wochenende hat die Polizei verstärkte Streifen angekündigt. Hintergrund ist der Angriff auf ein Café, bei dem in der Nacht zu Mittwoch eine Scheibe eingeworfen wurde, wie die Polizei mitteilte. Der Staatsschutz ermittle.

Nach Angaben des Vereins „Miteinander“ hatten die Café-Betreiber im Internet und in ihren Fenstern offen die Teilnahme an den Protesten gegen einen Neonazi-Aufmarsch angekündigt. Die Polizei berichtete von einem Plakat im Fenster, das den stilisierten und durchgestrichenen Kopf von Hitler zeige. Auf ihm stehe: „Kein Kaffee für dich und deine Freunde!... Rassisten werden hier nicht bedient.“

Mit rund 2.500 Beamten will die Polizei am Sonnabend das Aufeinandertreffen von rechtsextremen und linksautonomen Demonstranten in Magdeburg verhindern. Die Neonazis ziehen erneut aus Anlass der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg durch Magdeburg. Die Stadt stellt eine „Meile der Demokratie“ dagegen. „Dass es schon im Vorfeld des Aufmarsches offenkundig zu Gewalt gegenüber Akteuren des Protestes kommt, ist für uns ein Alarmsignal“, sagte Miteinander-Geschäftsführer Pascal Begrich. Auch im Internet seien offene Gewaltdrohungen zu finden.