Im Beisein von Innenminister Reinhold Gall nimmt die Polizei die Raumschießanlage in Betrieb.
BAD SÄCKINGEN. 600 Polizeibeamte der Polizeidirektionen Waldshut-Tiengen und Lörrach können sich freuen. Am Freitag wurde die neue Raumschießanlage in Bad Säckingen von Landesinnenminister Reinhold Gall (SPD) feierlich eröffnet. Dort können nun unter modernen Bedingungen verschiedenste Einsätze simuliert werden.
In Baden-Württemberg gebe es täglich fünf Angriffe, bei denen Polizisten verletzt werden, erklärte der Innenminister in seiner Ansprache. Die Politik habe deswegen die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass die Polizisten auf diese Gefahren vorbereitet werden.
Die 1,5 Millionen Euro teure Anlage in Bad Säckingen ist dabei ein
wichtiger Baustein. Sie ist eine von drei Anlagen in Baden-Württemberg
und dient als Vorbild für die zwei Bauten in Karlsruhe und Sigmaringen.
Auf Grund einiger baulicher Modifikationen, – zum Beispiel ein neu
entwickelter Kugelfang – konnten in Bad Säckingen insgesamt 300 000 Euro
eingespart werden. "Ich war letztens in Hamburg und habe mir dort eine
Anlage angeschaut. Wir brauchen uns nicht zu verstecken", freute sich
Reinhold Gall. Das wurde auch bei der Vorführung deutlich, bei der mit
Laserpistolen geschossen wurde. Aber auch Training mit scharfer Munition
ist möglich.
Der Leitende Baudirektor der Behörde Vermögen und Bau Baden-Württemberg,
Thomas Steier, dankte allen Beteiligten für die konstruktive
Zusammenarbeit. Er betonte, dass er auch das neue Polizeirevier in Bad
Säckingen nicht vergessen werde. Mittelfristig werde man da wohl einen
Neubau im Bereich der Schießanlage, die sich in den Trottäckern
befindet, realisieren müssen, so der Bad Säckinger Revierleiter Albert
Zeh. Das Revier in der Innenstadt sei nicht mehr zeitgemäß.
Innenminister Gall lobte in diesem Zusammenhang den vorausschauenden Bau
in den Trottäckern. Dort hätte ein neues Revier noch Platz. Auf dem
Areal wird nicht nur Schießtraining angeboten, sondern auch andere
Einsatzübungen. "Wenn die Beamten kommen, haben sie den ganzen Tag
Programm", so Albert Zeh. Das spare Kosten. Bei 600 Beamten in den
Polizeidirektionen Waldshut-Tiengen und Lörrach sei die Anlage gut
ausgelastet, sagte Zeh.
Zur Debatte um Polizisten mit Körperschmuck und Tattoos, die in den
vergangenen Wochen in Baden-Württemberg diskutiert wurde, sagte der
Innenminister: "Mir ist wurst, ob ein Polizeibeamter auf dem Oberarm
oder auf dem Hintern irgendwo tätowiert ist." Der Bad Säckinger
Bürgermeister Alexander Guhl zeigte sich beeindruckt von der neuen
Anlage. Er betonte, dass Bad Säckingen der ideale Standort sei.