Brandsatz auf Luckenwalder Asylheim geworfen

Das Heim mit den Spuren des Brandsatzes davor.
Erstveröffentlicht: 
16.08.2013

Polizei ermittelt wegen versuchter Brandstiftung Brandsatz auf Luckenwalder Asylheim geworfen

Unbekannte haben in der Nacht auf Freitag einen Brandansatz vor das Luckenwalder Flüchtlingsheim geworfen. Das Feuer erlosch von selbst, Personen wurden nicht verletzt. Die Polizei hat eine umfangreiche Fahndung eingeleitet. Die Bewohner kamen mit dem Schrecken davon.

 

Luckenwalde. In der Nacht auf Freitag hat es im ASB-Asylbewerberheim in Luckenwalde (Teltow-Fläming) einen Brandanschlag gegeben. Unbekannte hatten etwa um Mitternacht einen Brandsatz über die Toreinfahrt geworfen. Der sogenannte Molotov-Cocktail zerbarst laut Polizei auf der Betonfläche der Zufahrt und entzündete sich, richtete jedoch keinen Schaden an. Schwarze Brandflecken auf dem Beton deuteten noch gestern auf die Tat hin. Das Wohnheim selbst, etwa 20 Meter von der Brandstelle entfernt, war nicht betroffen. Niemand wurde verletzt. Ein Feuerwehreinsatz wurde nicht veranlasst, weil die Flammen relativ schnell von selbst erloschen waren.

„Niemandem ist etwas passiert, darüber sind wir erleichtert“, sagte Sozialarbeiter Seta Velontrova. Er kann sich nicht erinnern, dass es in der Zeit seit Eröffnung des Heimes vor 20 Jahren so einen Anschlag gegeben hätte. Auch Sozialarbeiterin Melitta Speck kann sich das Tatmotiv nicht erklären. „Wir leben hier friedlich mit der Bevölkerung zusammen. Unsere Bewohner gehen in Sportvereine, manche Luckenwalder bringen Geschenke. Ich hoffe, dass es keinen fremdenfeindlichen Hintergrund gibt.“

Ein Wachmann der Märkischen Wach- und Schutzgesellschaft, der in der Heim pforte Nachtwache hielt, hatte gegen Mitternacht Glas zerscheppern hören und Flammen gesehen. Er informierte die Polizei. Trotz sofortiger Fahndung blieb die Suche nach den Tätern erfolglos. Das Staatsschutzkommissariat der Polizeidirektion West hat die Ermittlungen übernommen.

Im Wohnheim leben zurzeit 168 Bewohner aus 24 Nationalitäten, darunter 23 Kinder. Eine 30-jährige Bewohnerin aus Syrien will in der Nacht beobachtet haben, wie ein Mann aus einer Flasche eine Flüssigkeit getrunken und diese dann entzündet und über das Tor geworfen hat. Ein 37-jähriger Zeuge aus Afghanistan wurde von der Polizei vernommen.

Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen im Heim wurden nicht ergriffen. „Das Tor ist nachts immer verschlossen, die Bewohner fühlen sich sicher“, sagte Melitta Speck. „Bisher war dieses Heim von außen völlig unproblematisch“, bestätigte Ralf Müller, Bereichsleiter der Wachschutzgesellschaft.

Von Elinor Wenke